Homosexueller von Angehörigen ermordet

Ein zwanzigjähriger Homosexueller ist am 4. Mai in der Stadt Ahvaz im Südwestiran von seinen Halbbrüdern getötet worden, nachdem diese von seiner sexuellen Orientierung erfahren hatten. Dies berichtet das Netzwerk der iranischen Lesben und Transgender 6Rang (Sechs Farben) am Wochenende. Drei Männer sollen in Zusammenhang mit der Tat festgenommen worden sein.

Das Opfer, Alireza Fazeli Monfared, soll in einer anderen Stadt gewohnt und nach Ahvaz gereist sein, um Behördengänge zu erledigen. Die Tatverdächtigen haben demnach Monfareds Homosexualität entdeckt, nachdem sie seine Post geöffnet hatten. Sie sollen mit ihm aus der Stadt gefahren sein und danach der Mutter des Opfers berichtet haben, ihn getötet zu haben, so 6Rang.

Alireza Fazeli Monfared war vor kurzem vom Militärdienst befreit worden. Im Iran wird die Wehrdienstbefreiung aufgrund von Homosexualität als „psychische Krankheit“ oder „moralische und sexuelle Störung“ in ihren Unterlagen eingetragen. Nach seiner Befreiung vom Militärdienst habe Fazeli Monfared das Land verlassen wollen, wurde in den sozialen Medien aus seinem Umfeld berichtet.

Jede sexuelle Orientierung außer Heterosexualität wird im Iran als „pervers“ und „krank“ abgelehnt. Sexuelle Minderheiten sind starken Diskriminierungen ausgesetzt. Sie müssten sich Hormontherapien beziehungsweise Geschlechtsumwandlungen unterziehen, berichten Menschenrechtsorganisationen. Laut einer Umfrage erleben 62 Prozent der Angehörigen der LGBTQ-Community im Iran Gewalt durch Angehörige ersten Grades.

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