Filmschaffende protestieren gegen Kontrolle der Heimvideobranche

Die Gewerkschaft der Filmschaffenden im Iran, Khaneh Cinema (Haus des Kinos), hat in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben an das iranische Kulturministerium gefordert, die Medienproduktion der iranischen Heimvideo-Branche nicht der Kontrolle durch den staatlichen Rundfunk zu unterstellen.

Filme, Serien und Sendungen werden im Iran für das Kino, das staatliche Fernsehen oder den Heimvideomarkt aus CD- und DVD-Verkauf und Streaming-Angeboten produziert. Die Heimvideo-Produkte werden vom Kulturministerium genehmigt und unterliegen damit einer weniger strengen Zensur als Produktionen des staatlichen Rundfunks. Viele Schauspieler*innen, die in Heimvideoproduktionen mitarbeiten, dürfen im Fernsehen gar nicht gezeigt werden, dasselbe gilt für Musikinstrumente. Kulturschaffende aus dem Bereich der Heimvideobranche sorgen sich deshalb über mögliche neue Hürden.

„Lassen Sie nicht zu, dass in der Coronazeit, in der viele Kulturschaffende ohnehin unter Arbeitslosigkeit und finanzieller Not leiden, weitere Erwerbsmöglichkeiten ausfallen“, heißt es in dem an Kulturminister Abbas Salehi adressierten Brief von Khaneh Cinema.

Hintergrund ist die Gesetzesvorlage einiger Parlamentsabgeordneter, die Vorsieht, dass die gesamte Produktions- und Vertriebskette des Heimkinos der Aufsicht des staatlichen iranischen Rundfunks unterliegen solle.

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