Gastronomie-Umsatz um ein Drittel gesunken
Der Umsatz der iranischen Gastronomie sei in den vergangenen Tagen wegen der Angst vor dem Coronavirus um 30 bis 35 Prozent gesunken, berichtete die Nachrichtenagentur ISNA am Donnerstag unter Berufung auf den Chef des Gastronomieverbands, Asghar Mirebrahimi.
Dem Personal sei empfohlen worden, mit Mundschutz und Handschuhen zu arbeiten und die Tische regelmäßig zu desinfizieren, so Mirebrahimi. Zudem sollen die Betriebe nur gekochtes Essen anbieten.
Laut dem Verbandschef der Verkäufer von Kebab- und Eintopfgerichten, Mohammadreza Babakhani, würden die Kunden derzeit lieber hungrig bleiben, als in Restaurants zu essen. Er meldete in einem Interview mit ISNA einen Umsatzeinbruch von 75 Prozent für seine Branche. Sollte das anhalten, so Babakhani, würden die Betriebe die Personalkosten für den laufenden Monat nicht bezahlen können.
Am 21. März beginnt das iranische Neujahr. Der März ist deswegen branchenübergreifend der umsatzstärkste Monat. Die Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus würde deshalb alle Wirtschaftszweige hart treffen, so Babakhani.
Am 22. Februar wurden die ersten Infizierungen mit dem neuartigen Coronavirus Covid-19 im Iran bestätigt. Mittlerweile ist die Zahl der Infizierten offiziellen Angaben zufolge auf 225 gestiegen. Dazu gehören unter anderem der stellvertretende Gesundheitsminister Iraj Harirchi, der Abgeordnete Mahmoud Sadeghi, der Parlamentarier des Wahlkreises Ghom Mojtaba Zonouri und die Vizepräsidentin für Frauen und Familienangelegenheiten, Masoumeh Ebtekar. Bislang wurden 26 Todesfälle durch das Coronavirus bestätigt.
Die iranische Regierung schließt trotzdem jegliche Abriegelung von Orten bislang aus. Auch die heiligen Schreine und religiösen Stätten sollen trotz hoher Ansteckungsgefahr geöffnet bleiben. Das Freitagsgebet am 28. Februar wurde allerdings in Teheran und den Zentren der weiteren 23 iranischen Provinzen abgesagt.