Filmemacher von seinen Eltern ermordet

Der iranische Filmemacher Babak Khorramdin ist am Sonntag von seinen Eltern brutal ermordet worden. Die Mutter des 47-Jährigen habe seinem Essen Schlafmittel beigemischt, berichteten mehrere Medien am Dienstag. Daraufhin habe der Vater seinen betäubten Sohn mit Messerstichen getötet. Die Eltern sollen den Leichnam dann im Badezimmer zerstückelt und gegen Mitternacht an drei verschiedenen Orten in Teheran in Müllcontainern entsorgt haben.

Ein kurzes Fahrstuhl-Video, das am Dienstag veröffentlicht wurde, soll die Eltern beim Abtransport der Leichenteile in Müllsäcken zeigen. Kurz nach dem Fund der Überreste und der Identifikation des Opfers haben Khorramdins Eltern die Tat gestanden. Sie befinden sich seither in Untersuchungshaft.

Babak Khorramdin war ledig und lebte bei seinen Eltern. In den vergangenen Jahren habe er diese schlecht behandelt und sogar geschlagen, zitierten Medien am Dienstag aus dem Geständnis des 81-jährigen Vaters. Immer wieder habe sein Sohn demnach Frauen, die er als seine Schülerinnen vorgestellt habe, mit nach Hause und in sein Zimmer gebracht. „Unsere Ehre stand auf dem Spiel“, begründete der Vater die Tat. Die Mutter des Opfers soll die Aussagen Medienberichten zufolge bestätigt haben und bereue die Tat nicht.

Freunde, Mitarbeiter*innen und Schüler*innen des Opfers zeigen sich in den sozialen Medien bestürzt und beschreiben Khorramdin als ruhig und höflich.

Mord wird im Iran mit Hinrichtung bestraft, allerdings nicht, wenn ein Vater seine eigenen Kinder tötet. Hier sieht das iranische Rechtssystem drei bis zehn Jahre Haftstrafe vor. Sollte die Mutter von Khorramdin für Beihilfe zur Tat verurteilt werden, drohen ihr sechs Monate bis fünf Jahre Freiheitsstrafe.

Khorramdin war 2010 nach London gegangen, um dort sein Filmstudium fortzusetzen. Er kehrte jedoch kurz danach in den Iran zurück, weil er seine Heimat und seine Eltern vermisst habe. Sein berühmtestes Werk, Eine Elegie für Yashar, handelt von dieser Erfahrung und ist laut dem Filmemacher von seinem eigenen Leben inspiriert.

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