AI befürchtet Tote bei Unruhen in iranischen Gefängnissen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) fürchtet, dass in iranischen Gefängnissen 36 Inhaftierte von Sicherheitskräften getötet worden sein könnten.

Tausende Insassen mindestens acht iranischer Gefängnisse hätten in den vergangenen Tagen aus Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus Krawall geschlagen, heißt es in einer AI-Mitteilung vom Donnerstag. Die Unruhen seien von Gefängniswärtern und Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen worden.

Zuverlässigen Quellen zufolge seien dabei scharfe Munition und Tränengas eingesetzt worden. In mindestens einem Gefängnis sollen die aufständischen Häftlinge geschlagen worden sein. Dies habe in mindestens einem Fall zum Tod eines Häftlingen geführt.

Auch die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights hatte kürzlich berichtet, dass der Inhaftierte Danial Zeinolabedini nach einem Aufruhr im Gefängnis der Stadt Mahabad am 28. März misshandelt worden und seinen Verletzungen erlegen sei.

AI fordert die Islamische Republik Iran auf, auf Gewalt gegen Unruhen in Gefängnissen zu verzichten und Untersuchungen der beschriebenen Vorfälle einzuleiten.

In den vergangenen Wochen war es in mehreren Gefängnissen im Iran zu Unruhen gekommen. In der Stadt Saqqez im Westen des Landes brachen rund 70 Häftlinge aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus  aus dem Gefängnis aus.

Der Sprecher der iranischen Justiz, Gholamhossein Esmailie, hatte am Dienstag „ein paar Unruhen in ein, zwei Gefängnissen“ bestätigt, ohne Angaben zu den Umständen oder zu möglichen Opfern zu machen.

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