OHCHR schockiert über tödliche Misshandlung eines Häftlings

Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, OHCHR, in Genf hat sich in einer am Freitag veröffentlichen Stellungnahme entsetzt über die tödliche Misshandlung eines Häftlings im Iran geäußert.

Danial Zeinolabedini soll im September 2017 im Alter von 17 Jahren einen Mord begangen haben. Im Gefängnis wartete er auf seine Hinrichtung. Die Todesstrafe für Minderjährige sei nach internationalen Menschenrechten streng verboten, heißt es in der Erklärung.

Nach einem Aufruhr am 28. März im Gefängnis der Stadt Mahabad im Nordwesten des Iran sei Zeinolabedini in Einzelhaft genommen und von Sicherheitsbeamten brutal misshandelt worden, berichtete die Organisation Iran Human Rights. Er sei später in das 50 Kilometer entfernte Gefängnis der Stadt Miandoab versetzt und dort wieder geschlagen worden.

Am Donnerstag wurde demnach seinen Eltern der Tod des Sohnes mitgeteilt. Die offizielle Todesursache laute Selbstmord, so Iran Human Rights. Auf seinem Körper seien jedoch Blutergüsse und Zeichen von Misshandlung klar zu erkennen gewesen, zitiert die Menschenrechtsorganisation einen Bekannten der Familie. Eine Stelle des Bauchs soll genäht gewesen sein. Zeinolabedinis Vater habe angesichts dessen einen Herzinfarkt erlitten.

Das OHCHR zeigte sich zudem besorgt über das Schicksal von sechs weiteren Häftlingen, die Berichten zufolge ebenfalls während des Aufstands vom 28. März geschlagen und ins Miandoab-Gefängnis gebracht worden sein sollen. Das Büro erinnerte den Iran an seine Pflicht, das Leben der Inhaftierten zu schützen.

In den vergangenen Wochen war es in mehreren Gefängnissen im Iran zu Unruhen gekommen. In der Stadt Saqqez im Westen des Landes brachen rund 70 Häftlinge aus. Die Häftlinge sind wegen der Corona-Pandemie besorgt.

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