Parlamentarier kritisieren „unwürdige“ Reaktion gegenüber China

Äußerungen des Sprechers des iranischen Gesundheitsministeriums haben zu diplomatischen Spannungen mit China und innenpolitischem Streit im Iran geführt. Kianush Jahanpur hatte am Sonntag die Informationspolitik Chinas bei der Corona-Pandemie kritisiert.

Die offiziell verbreiteten Zahlen seien “ein bitterer Scherz”. Der chinesische Botschafter hatte darauf per Twitter reagiert: Jahanpur solle „die Wahrheit und die großen Bemühungen Chinas“ respektieren, schrieb er dort.

Dass der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Abbas Moussavi, daraufhin Chinas „Tapferkeit, Hingabe und Professionalität“ bei der Eindämmung von COVID-19 gelobt und sich im Namen des Irans bei China bedankt hatte, erregte den Zorn mehrerer Abgeordneter des iranischen Parlaments.

In einem Schreiben an Außenminister Mohammed Javad Zarif kritisierten 16 Parlamentarier, Moussavis Antwort habe “die Würde des Iran beleidigt” und gegen die Grundpolitik der „Unabhängigkeit der Islamischen Republik von westlichen und östlichen Mächten“ verstoßen.

Außenminister Zarif solle die Haltung seines Ministeriums besser überwachen, damit „der Nationalstolz der Iraner*innen nicht länger unter den Auswirkungen der US-Sanktionen leide“.

Der chinesische Botschafter solle wegen seiner „unwürdigen“ Äußerungen einbestellt werden, heißt es in dem Schreiben weiter. Die Angelegenheit hat in den vergangenen Tagen im Iran große Empörung ausgelöst.

Der Sprecher des Gesundheitsministeriums habe sich in politische Angelegenheiten eingemischt und die guten Beziehungen zwischen Teheran und Peking gefährdet, heißt es auf der Seite der Regime-Befürworter*innen.

Das iranische Regime habe sich wegen der US-Sanktionen an China gewandt und akzeptiere deshalb nun jede Respektlosigkeit von China, klagt die andere Seite.

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