80-jähriger Doppelstaater aus iranischer Haft entlassen

Der iranischstämmige Brite Kamal Foroughi durfte nach neun Jahren den Iran verlassen und befindet sich seit zwei Wochen in Großbritannien. Das verkündete sein Sohn Kamran Foroughi am Mittwoch auf Twitter.

Der 80-Jährige sei wohlauf, schrieb sein Sohn. Ihm sei anscheinend aufgrund der Corona-Pandemie die Ausreise gewährt worden.

Kamal Foroughi war Berater beim malaysischen Mineralölkonzern Petronas. Er lebte im Iran, wo er 2011 festgenommen und zwei Jahre später wegen angeblicher Spionage und der Herstellung alkoholischer Getränke zu acht Jahren Haft verurteilt wurde.

Seit Ende 2018 sei sein Vater nicht mehr im Teheraner Evin-Gefängnis gewesen, so Kamran Foroughi. Er habe in Teheran gelebt und sei dort von Freunden betreut worden. Sein iranischer Reisepass, mit dem er ausreisen durfte, wurde im Februar ausgestellt.

Kamal Foroghi war nicht der einzige iranisch-britische Staatsbürger in iranischer Haft. Nazanin Zaghari-Ratcliffe sitzt seit knapp vier Jahren ebenfalls im Iran im Gefängnis. Sie kam kürzlich für zwei Wochen mit Fußfesseln in den Hafturlaub. Der Urlaub wurde Ende März für weitere zwei Wochen verlängert.

Der iranischen Justiz zufolge soll Zaghari-Ratcliffe in Verbindung mit iranischen Unternehmen und Organisationen gestanden haben, die mit dem Ausland zusammenarbeiten und einen „sanften Umsturz“ im Iran planen. Die Familie Zaghari-Ratcliffe und die Thomson-Reuters-Stiftung, bei der sie als Projektleiterin arbeitete, weisen die Anschuldigungen zurück.

Ihr Fall löste diplomatische Spannungen zwischen dem Iran und Großbritannien aus.

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