Sitzstreik iranischer Aktivist*innen in Hamburg

Seit dem vergangenen Freitag , den 9. Februar, organisiert eine Gruppe iranischer Aktivist*innen in Hamburg einen Sitzstreik, um auf die Proteste im Iran aufmerksam zu machen. Mitten in der Hamburger Innenstadt wurde dafür ein Zelt unter dem Slogan „Unity Tent“ errichtet, das symbolisch die Wiedervereinigung der iranischen Parteien und Gruppierungen im Exil repräsentieren soll. Die Aktion, initiiert von Nazila Tavakoli und anderen, soll mindestens einen Monat dauern.

Hauptforderung der Aktivist*innen ist die Aufnahme der Islamischen Revolutionsgarden in die Terrorliste der Europäischen Union. Nazila Tavakoli betonte gegenüber dem Iran Journal, dass die Gruppe parteiübergreifend agiere und das Ziel verfolge, die gesamte Bandbreite der iranischen Opposition von links bis rechts zu vereinen. Das Zelt solle an die große Demonstration im Oktober 2022 in Berlin erinnern, bei der rund 100.000 Menschen mit unterschiedlichsten politischen Aussichten gegen das iranische Regime demonstrierten, so Tavakoli.

Die Aktivist*innen setzen sich auch für das Ende der Islamischen Republik und die Abschaffung der Todesstrafe im Iran ein. Tavakoli unterstrich gegenüber dem Iran Journal die Bedeutung, dafür die Aufmerksamkeit der westlichen Regierungen, insbesondere der deutschen Bundesregierung, zu gewinnen, damit diese keine Geschäfte mehr mit dem iranischen Regime tätigten. Die Schwächung der Revolutionsgarde, so die Mitorganisatorin, würde den Iraner*innen ermöglichen, die Islamische Republik eigenständig zu überwinden.

Die Aktion hat bereits Unterstützung von anderen iranischen Aktivist*innen in Frankfurt, Berlin und Schweden erhalten, die bald ähnliche Zelte in ihren Städten errichten wollen. Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft von SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen haben das Zelt in den vergangenen Tagen besucht, um ihre Solidarität mit der Gruppe zu bekunden.

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