Cybergruppe hackt Server des iranischen Parlaments

Die Cyber-Gruppe „Aufstand bis zum Umsturz“ hat am Dienstag, den 13. Februar, erklärt, Server des iranischen Parlaments Majlis gehackt zu haben. Der Majlis bestätigte am selben Tag in einer Erklärung, dass die Website des Parlaments und die parlamentarische Nachrichtenagentur Khane-ye Mellat aufgrund von Cyberangriffen nicht mehr erreichbar seien. Medien im Iran hatten zuerst über den Hack der Nachrichtenagentur berichtet, zu den Parlaments-Servern aber nicht verlauten lassen.

Der Telegram-Kanal „Aufstand bis zum Umsturz“ veröffentlichte am Dienstag Dokumente, die zeigen, dass es der Cyber-Gruppe gelungen ist, den Hauptserver des Parlaments, die Server der Parlamentsausschüsse, den Server des Plenums und die „geheimen“ Server des Büros des Parlamentspräsidenten zu hacken. Die Gruppe hat auch Korrespondenzen veröffentlicht, die vermutlich vertraulich waren, darunter Schreiben des Parlamentspräsidenten an den Generalstab der Streitkräfte und Verantwortliche des Geheimdienstes der Revolutionsgarden. Außerdem veröffentlichten die Hacker Dokumente, die die Gehälter von über 200 Abgeordneten offenlegen. In einer Erklärung des Parlaments heißt es dazu, die Liste der Abgeordnetengehälter sei manipuliert worden. Das Parlament hat die Informationen zu den Gehaltssummen jedoch nicht komplett bestritten.

Der Angriff auf die Server erfolgt kurz vor den Parlamentswahlen im Iran, die am 1. März stattfinden. In ihrem Telegram-Kanal bezeichnet die Gruppe „Aufstand bis zum Umsturz“ die Wahlen und die deren Kandidat*innen als „illegitim“.

In den vergangenen Jahren wurden Server oder Websites staatlicher Einrichtungen im Iran wiederholt gehackt. Auch die Aktivitäten der Hackergruppe „Aufstand bis zum Umsturz“ haben sich seit Anfang des iranischen Kalenderjahres im März 2023 intensiviert. Einige Beobachter*innen gehen davon aus, dass die Hackergruppe „Aufstand bis zum Umsturz“ mit der oppositionellen Gruppe der Volksmudschahedin (MEK) in Zusammenhang steht.

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