Iranische Filme auf der Berlinale: Einblicke in das vielfältige Filmschaffen im Iran

Die 74. Berlinale, die vom 15. bis zum 25. Februar stattfindet, präsentiert auch in diesem Jahr zahlreiche Filme aus dem Iran. Das Führungsduo der Berlinale hat das Filmfestival in Bezug auf den Nahostkonflikt als „Plattform für friedlichen Dialog“ bezeichnet.

My Favourite Cake

My Favourite Cake“ von Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha mit Lily Farhadpour in der Hauptrolle erzählt die Geschichte einer 70-jährigen Iranerin, deren Tochter seit Jahren im Ausland lebt und deren Ehemann vor zwei Jahrzehnten verstorben ist. Nun schlägt ihr eine Freundin vor, sich auf die Suche nach Liebe und einem neuen Lebenspartner zu begeben, um der Einsamkeit zu entkommen. Der Film thematisiert die Unterschiede zwischen Männern und Frauen und stellt die Belästigung von Frauen durch die iranische Sittenpolizei im Straßenraum in Frage. „My Favourite Cake“ nimmt an der Wettbewerb-Sektion der Berlinale teil. 

Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha durften den Iran nicht verlassen. Lily Farhadpour las deshalb bei der Pressekonferenz nach der Filmpremiere einen Brief der Regisseur*innen vor.

My Stolen Planet

Der Film „My Stolen Planet“ von Farahnaz Sharifi wird in der Panorama-Sektion des Festivals gezeigt. Farahnaz Sharifi rekonstruiert mit ihren Nachforschungen über erhaltene Bilder aus dem prä-revolutionären Iran das Leben vor der islamischen Republik. Der Film bietet eine innovative Erzählung über das Leben im Iran und zeigt den unerschütterlichen Widerstand von Frauen, die mit kleinen Vergnügen und Freuden gegen die Dunkelheit und Eintönigkeit kämpfen. Sie versuchen, fröhlich zu bleiben, siegreich zu sein und im Kampf gegen die Ungerechtigkeit nicht aufzugeben.

Shahid

Der Dokumentarfilm „Shahid“ von Narges Shahid Kalhor wird im Forum-Bereich der Berlinale gezeigt. „Shahid“ ist eine experimentelle, künstlerische Arbeit und eine humorvolle Erzählung über ihr eigenes Leben und Frauen, die die Last der Unruhen auch ins Ausland tragen. Narges lebt in München und kämpft sowohl mit Schatten der Vergangenheit und nächtlichen Alpträumen. Sie, die nun in einem freien Land lebt, möchte einen Teil ihres Namens, „Shahid“ (auf deutch: Märtyrer), abschütteln, was sich als nicht einfach erweist.

Last Swim

Last Swim“ mit Deba Hekmat und Narges Rashidi erzählt die Geschichte einer iranischen Mutter und ihrer Tochter in England. Die Tochter, obwohl sie eine kluge Schülerin ist und gute Freunde hat, hat immer noch grundlegende Probleme in dem neuen Land.

Maydegol

Der Film „Maydegol“ unter der Regie von Sarvnaz Alambeigi, gedreht mit iranischen und afghanischen Schauspieler*innen, erzählt von einem afghanischen Mädchen, das mit seiner Familie nach Iran migriert ist. Aufgrund häuslicher Gewalt ist die Mutter des Mädchens gezwungen, nach Afghanistan zurückzukehren. Das Mädchen, eine Sportlerin, hat sich noch nicht entschieden, ob sie ihren Verlobten in Afghanistan heiraten soll oder trotz der strengen Regeln und Schwierigkeiten, die ihr im Iran begegnen, bleiben und ihr Leben dem Sport widmen soll.

Foto: © Sandra Weller / Berlinale 2024

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