Rasoulofs neues Werk bei den Filmfestspielen in Cannes
„The Seed Of The Sacred Fig“, das neue Werk des iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof, das die „Frau Leben Freiheit“-Proteste in Iran im Jahr 2022 thematisiert, hat es in die Auswahl des Cannes-Filmfestivals geschafft.
Das Nachrichtenportal Screen Daily veröffentlichte am Montag, den 6. Mai, eine Zusammenfassung der Handlung des Films. Im Mittelpunkt steht Iman, ein Richter am Revolutionsgericht in Teheran, der sich während der zunehmenden politischen Proteste und dem mysteriösen Verschwinden seiner Waffe mit Misstrauen und Paranoia auseinandersetzen muss. Er verdächtigt seine Frau Najmeh sowie seine Töchter Razvan und Sana, in das Verschwinden seiner Waffe verwickelt zu sein, was zu ernsthaften Spannungen im familiären Umfeld führt, die die hitzige Atmosphäre der landesweiten Proteste widerspiegeln.
Boutique Film, ein in Berlin ansässiges Unternehmen, hat sich die weltweiten Vertriebsrechte für „The Seed Of The Sacred Fig“ gesichert, bevor der Film in Cannes gezeigt wird, und bereits einen Vertriebsvertrag in Frankreich abgeschlossen.
Am 10. April hatte der Rechtsanwalt Babak Paknia von der Vorladung einiger Mitarbeiter*innen des Films durch die Justiz berichtet. Demnach wurden einige von ihnen verhört und mit einem Reiseverbot belegt. Ihnen wurde nahegelegt, den Regisseur dazu zu bewegen, den Film aus dem Cannes-Festival zurückzuziehen. Die Namen der Schauspieler*innen und weiterer Mitarbeiter*innen des Films wurden von den Organisatoren des Filmfestivals noch nicht bekannt gegeben.
Die Festivalorganisatoren haben am 22. April die Titel einiger neuen Filme bekannt gegeben, die in verschiedenen Sektionen der bevorstehenden Ausgabe gezeigt werden sollen, darunter auch „The Seed Of The Sacred Fig“ im Wettbewerb.
Mohammad Rasulof, der in der Vergangenheit mit Filmen wie „There Is No Evil“, „Manuscripts Don’t Burn“ und „Lerd“ in der Sektion Un Certain Regard und mit „Iron Island“ in der Directors‘ Fortnight in Cannes vertreten war, gewann mit „Lerd“ den Preis für den besten Film in der Kategorie Un Certain Regard. Der Regisseur war im Juni 2022 nach der Unterzeichnung eines Protestschreibens gegen die Politik der Islamischen Republik festgenommen und im Februar 2023 freigelassen worden. Er ist jedoch weiterhin mit einem Ausreiseverbot belegt.
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