Proteste im November: Mindestens 23 Kinder getötet

Während der landesweiten Proteste gegen Benzinpreiserhöhungen im Iran im vergangenen November seien mindestens 23 Kinder von Sicherheitskräften getötet worden, berichtete die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) am Mittwoch.

AI lägen Beweise aus Videos und Fotos sowie Sterbeurkunden vor, heißt es weiter. Der Bericht beruhe zudem auf Berichten von Augenzeugen, Angehörigen und Bekannten der Opfer sowie Informationen von Menschenrechtsaktivist*innen und Journalist*innen, heißt es auf dem Internetportal von AI.

Demnach wurden bei den Protesten im November 2019 mindestens 23 Kinder von Sicherheitskräften erschossen, 22 Jungen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren und ein Mädchen, das Berichten zufolge zwischen 8 und 12 Jahre alt gewesen sein soll. Zehn der Kinder sollen durch Schüsse in den Kopf oder den Oberkörper getötet worden sein.

Als „erschreckend“ bewertet Vanessa Ullrich, Expertin für die Regionen Naher Osten und Nordafrika bei Amnesty International in Deutschland, diese Zahlen. „Die Verantwortlichen für diese Tötungen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“

Offiziell hat das iranische Regime bislang keine Angaben zu den Zahlen der Opfer und Inhaftierten der Proteste im November gemacht. Amnesty International spricht von über 300 Getöteten und Tausenden Verletzten. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sollen sogar etwa 1.500 Menschen getötet worden sein.

Ende Februar berichtete die iranische Human Rights Activists News Agency Hrana, drei Teilnehmer der Proteste seien vom Teheraner Revolutionsgericht zum Tode verurteilt worden.

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