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NGO „Haus der Sonne“ muss schließen

Leila Arshad und Sarvar Manshizadeh, Gründerinnen der Nichtregierungsorganisation „Haus der Sonne“, haben die Schließung ihres Hauses angekündigt. Die 2006 im Süden Teherans gegründete Einrichtung unterstützte drogensüchtige Frauen.

Aufgrund zunehmender Einschränkungen und wachsenden Drucks sei die Schließung unumgänglich gewesen, sagte Arshad der Teheraner Tageszeitung Hamshahri. Die Schließung des „Hauses der Sonne“ löste in den Sozialen Netzwerken laute Kritik über den zunehmenden Druck auf Nichtregierungsorganisationen im Iran aus. Laut dem bekannten Journalisten Ehsan Bodaghi bot das „Haus der Sonne“ mehr als 2.500 Frauen Hilfe. Ihm zufolge steht eine weitere ähnliche Einrichtung in Teheran vor der Schließung – der Grund: Eine zentrale staatliche Einrichtung solle solche NGOs ersetzen.

Nichtregierungsorganisationen, soziale Einrichtungen und Aktivist*innen werden in der Islamischen Republik von den Behörden sehr genau beobachtet. Sozialkritische Berichterstattungen, Äußerungen und Aktivitäten werden als Schwarzmalerei diffamiert und nicht selten juristisch verfolgt. So waren etwa im Jahr 2020 der Gründer der nichtstaatlichen Wohltätigkeitsorganisation „Imam Ali’s Popular Students Relief Society“ (IAPSRS) Meymandi-Nejad und zwei seiner Mitarbeiter*innen wegen „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ verhaftet worden. Ein Gericht hat die Auflösung der IAPRS angeordnet, doch dagegen wurde Widerspruch eingelegt. Der Prozess läuft noch. 

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