Mannequins und Fotografen im Iran festgenommen

Laut dem Staatsanwalt der Stadt Kermanschah im Westen des Iran sind am Sonntag zwei weibliche Fotomodelle und zwei Fotografen im Zusammenhang mit einer Modepräsentation verhaftet worden.

Die örtliche Polizei hatte die Festnahme eines Fotografen und die Versiegelung seines Ateliers am Sonntagvormittag bekanntgegeben.

Der Staatsanwalt Shahram Karami hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass ein Kleidergeschäft der Stadt „Frauen ohne Berücksichtigung der islamischen Kleidervorschriften als Schaufenstermodelle“ eingesetzt habe. Auch Medien hatten darüber berichtet.

Den Festgenommenen wird „Verletzung der gesellschaftlichen Normen“ vorgeworfen. Auf den veröffentlichen Bildern sind die Mannequins allerdings mit der in der iranischen Öffentlichkeit üblichen Frauenkleidung zu sehen.

In den vergangenen Wochen hatten ähnliche Vorkommnisse in der ultrakonservativen nordostiranischen Stadt Mashhad für Schlagzeilen gesorgt.

Im Iran gibt es strenge Regeln für Modemacher und Modeverkäufer. Selbst Schaufensterpuppen müssen ein Kopftuch tragen und dürfen keine weiblichen Rundungen aufweisen. Öffentliche Modepräsentationen durch Frauen werden ebenfalls nicht geduldet – auch nicht in den sozialen Netzwerken. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Personen verhaftet, die als FotografInnen, Haarstylistinnen und Make-Up-Artistinnen Fotos auf Instagram veröffentlicht hatten.

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