Frankreich: Entwicklung von Irans Nuklearprogramm ist sehr besorgniserregend

Ein Sprecher des französischen Außenministeriums hat am Donnerstag unter Bezugnahme auf den jüngsten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde die Entwicklung des iranischen Nuklearprogramms als „sehr besorgniserregend“ bezeichnet.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte am Dienstag bestätigt, im Iran Partikel von sehr hoch angereichertem Uran gefunden zu haben. Laut dem IAEA-Chef Rafael Grossi hat das dort gefundene Uran einen Reinheitsgrad von 83,7 Prozent. Das ist nur knapp unter den 90 Prozent, die für Atomwaffen nötig wären. Bereits im Januar sind die Inspekteure der IAEA auf die Spuren des extrem hoch angereicherten Urans gekommen. Doch das ist das erste Mal, dass die Behörde den Fund offiziell bestätigt.

Nach Medienberichten dauern die Gespräche zwischen der IAEA und dem Iran zur Klärung dieser Angelegenheit an. Der Iran behauptet, der extrem hohe Anreicherungsgrad sei eine „nicht beabsichtigte Fluktuation“.

Die IAEA hat wieder erkennen lassen, dass sie nicht mehr das iranische Atomprogramm vollständig überwachen kann.

Am selben Tag hat ein hochrangiger US-Beamter gewarnt, dass Iran in der Lage sei, innerhalb von etwa 12 Tagen genügend angereichertes Uran für eine Atombombe herzustellen. Der stellvertretende Verteidigungsminister für Politik, Colin Kahl, sagte: „Im Jahr 2018, als die vorherige US-amerikanische Regierung beschloss, aus dem JCPOA (Aktionsplan zum Stopp des iranischen Nuklearprogramms) auszusteigen, hätte der Iran etwa 12 Monate gebraucht, um spaltbares Material im Wert einer Bombe herzustellen. Jetzt würde es etwa 12 Tage dauern.“

Kahl sagte, dass die USA zwar einen diplomatischen Ansatz zur Lösung des Atomkonflikts bevorzugen würden, dies aber unwahrscheinlich sei, da das jüngste Scheitern der Gespräche bedeute, dass „das JCPOA im Moment auf Eis liegt“.

Behrouz Kamalvandi, Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, warf der IAEA „politische Agitation“ vor. „Es ist bedauerlich, dass die Internationale Atomenergie-Organisation als politisches Instrument benutzt wird, um Druck auf die Islamische Republik Iran auszuüben. Es wird missbraucht.“

Der Iran begann 2019, gegen die im JCPOA festgelegte Anreicherungsgrenze von 3,67 Prozent zu verstoßen, als die Trump-Administration Sanktionen u.a. gegen den iranischen Ölexport verhängte. Anfang 2021 verschärfte Teheran seine Position und erklärte, es werde mit der Anreicherung von Uran auf 20 Prozent Reinheit beginnen. Später erhöhte die Islamische Republik die Anreicherung auf 60 Prozent. (or)

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