Iranisches Bildungsministerium stellt 3.500 Geistliche als Lehrkräfte ein
Das iranische Bildungsministerium hat am Montag mitgeteilt, dass 3.500 Geistliche als Lehrkräfte für iranische Schulen eingestellt worden seien. Ali Farhadi, der Sprecher des Ministeriums, sagte am 22. Januar in einem Gespräch mit der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA, dass das Ministerium erst nach einer Prüfung festgestellt habe, dass sich unter denjenigen, die durch diese Prüfung als Lehrkräfte eingestellt wurden, mehr als 3.500 Geistliche befänden. Ein Berater des Bildungsministers hatte bereits im Frühjahr 2023 von der Einstellung von „3.000 männlichen und weiblichen Theologiestudierenden als Lehrkräfte“ berichtet.
Es handelt sich bei diesen Lehrkräften um Geistliche, die an schiitischen Universitäten, so genannten „Hawza“, ausgebildet werden. Dort können Männer und auch Frauen studieren, die dann ebenfalls den religiösen Rang eines Mullah erhalten.
Der Koordinationsrat der Berufsverbände der iranischen Lehrkräfte bezeichnete die Einstellung dieser Geistlichen als Lehrkräfte in einer Erklärung als „reaktionäre“ Aktion und Rückkehr zur Ära der „Maktab“, des traditionellen Schulsystems in islamisch geprägten Ländern. In dieser Erklärung, die auf dem Telegram-Kanal des Koordinationsrats veröffentlicht wurde, heißt es weiter, dass das Ziel dieser Maßnahme die „Säuberung der Schulen von qualifiziertem Bildungspersonal“ sei. Es fehle diesen neu angestellten Lehrkräften die „geringste Fachkompetenz im Bereich der Bildung von Kindern und Jugendlichen“, so der Koordinationsrat der Berufsverbände der Lehrkräfte. Er warnte iranische Familien vor den Folgen der „systematischen Präsenz“ von Geistlichen an Schulen und den Gefahren, die dies für ihre Kinder mit sich bringe.
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