Iranische Schiffe dürfen chinesische Häfen nicht anlaufen

Wie der Geschäftsführer der iranischen Schifffahrtsorganisation, Mohammad Reza Modarres Khiabani, am Dienstag erklärte, wird iranischen Schiffen bereits seit einem Jahr die Einfahrt in große chinesische Häfen verweigert. Khiabani nannte keine Gründe.

Im Sommer 2020 hatten iranische Medien berichtet, iranischen Schiffen werde die Einfahrt in chinesische Häfen untersagt, weil ihr Treibstoff den Umweltnormen auf hoher See nicht mehr entspreche. Pedram Soltani, der damalige Vizepräsident der iranischen Industrie- und Handelskammer, nannte seinerzeit auf Twitter ähnliche Gründe.

Laut den Bestimmungen der International Maritime Organization (IMO) dürfen seit dem 1. Januar 2020 Schiffe auf hoher See nur noch Treibstoffe mit einem Schwefelgehalt von 0,5 Prozent verbrennen. Bis dahin war der Wert 3,5 Prozent gewesen.

Der iranische Schiffstreibstoff ist mit 3,5 Prozent Schwefelgehalt nicht nur umweltbelastender, sondern nach offiziellen Angaben sogar teurer als der Kraftstoff aus dem Ausland. Der Import von Schiffstreibstoff ist jedoch aufgrund der US-Sanktionen nicht möglich. Die iranische Schifffahrtsorganisation und das iranische Bankensystem stehen unter US-Embargos.

Mit dem gleichen Treibstoff – Masut – werden im Iran in den kalten Jahreszeiten die Kraftwerke betrieben, die normalerweise Gas verbrennen. Um den höheren Verbrauch in privaten Haushalten kompensieren zu können, wird den Kraftwerken im Winter der Gashahn zugedreht. Masut, ein schwefelhaltiges Nebenprodukt der Raffinerien, verursacht jedoch extrem hohe Luftverschmutzung.

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