Starke Luftverschmutzung in iranischen Großstädten

Die zuständige Überwachungsbehörde in Teheran hat die Luftqualität in der Hauptstadt am Sonntag am fünften Tag in Folge als schädlich für sensible Gruppen erklärt. Iranische Medien berichten bereits seit Tagen über starke Luftverschmutzung in den Großstädten.

Aufgrund des Einsatzes von Masut, einem Destillationsrückstand der Erdölerzeugung, als Brennstoff in Kraftwerken habe sich die Schwefeldioxidkonzentration in der Teheraner Luft innerhalb der vergangenen zwei Wochen verdoppelt, erklärte der Chef des Teheraner Stadtrats, Mohsen Hashemi, am Sonntag.

Die iranischen Kraftwerke verbrennen normalerweise Gas. In den kälteren Jahreszeiten nimmt allerdings der Stromverbrauch in den Haushalten stark zu. Um die Versorgung gewährleisten und große Industrieanlagen in Betrieb halten zu können, werden diese dann mit Masut statt mit Gas betrieben.

Die iranischen Raffinerien sind sehr veraltet. Ein Großteil des gelieferten Rohöls wird daher zu Masut, nach offiziellen Angaben 400.000 bis 500.000 Barrel pro Tag.

Masut kommt unter anderem als Kraftstoff für Schiffe zum Einsatz. Das iranische Masut ist jedoch produktionsbedingt von minderer Qualität und kann seit Anfang 2020 aufgrund verschärfter internationaler Normen kaum noch exportiert werden. Die Produktion kann allerdings auch nicht eingestellt werden, da die Raffinerien laufen müssen, um etwa die Benzinproduktion aufrechtzuerhalten.

Die Luftqualität in den iranischen Großstädten verschlechtert sich in den Wintermonaten durch die Inversionswetterlage zusätzlich.

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