Iranische Schauspielerin darf nicht zum Filmfest Rotterdam reisen

Die iranische Schauspielerin und Regisseurin Soheila Golestani, die als Jurymitglied zum Internationalen Filmfestival Rotterdam (IFFR) eingeladen ist, kann aufgrund eines Ausreiseverbots nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Das Festival in der niederländischen Metropole hat am 30. Januar begonnen und dauert bis zum 9. Februar.
Golestani ist als Jury-Mitglied der „Tiger Competition“ vorgesehen, in der sie gemeinsam mit Filmschaffenden aus Großbritannien, Indonesien und Hongkong neue Filmproduktionen bewerten soll. Doch wie bereits bei der Bekanntgabe ihrer Jury-Beteiligung im Dezember 2024 in Medienberichten befürchtet, untersagte die iranische Justiz ihre Ausreise.
Grund dafür könnte Golestanis Mitwirkung an dem Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ (The Seed Of The Sacred Fig) des renommierten iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof sein, in dem sie eine der Hauptrollen spielt. Rasoulof, der im vergangenen Jahr aus Iran flüchtete, wird hingegen beim Filmfestival anwesend sein. Am 3. Februar soll er dort an einer Diskussion über das Thema „Kino und das Erstarken des Autoritarismus“ teilnehmen.
Mit dem Ausreiseverbot für Soheila Golestani setzt das iranische Regime seine Verfolgung von Filmschaffenden, die sich gegen staatliche Zensur und Unterdrückung stellen, fort. Gegen mehrere Beteiligte von „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, darunter auch gegen Golestani, die bereits im Rahmen der „Frau, Leben, Freiheit“-Proteste gemeinsam mit dem Theaterregisseur Hamid Pourazari verhaftet worden war, nachdem sie in einem Video ohne Kopftuch gegen die Unterdrückung protestiert hatte.
Der Film, der sich offen gegen die iranische Zensur stellt und ohne Berücksichtigung des Kopftuchgesetzes produziert wurde, feierte im Mai 2024 beim Festival von Cannes Premiere und gewann dort den Großen Preis der Jury. Zudem wurde er als deutscher Beitrag für die Oscar-Verleihung 2025 nominiert und war in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ für die Golden Globes im Rennen.

Foto: Courtesy

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