Hungerstreik für politische Gefangene im Iran
Ariyan Ashoori, der Sohn des im Iran inhaftierten Doppelstaatlers Anoosheh Ashoori, hat sich dem Hungerstreik von Richard Ratcliffe, dem
Ehemann von Nazanin Zaghari-Ratcliffe, die ebenfalls im Iran festgehalten wird, angeschlossen. Das teilte Ashoori am Mittwoch auf
Twitter mit.Das teilte Ashoori am Mittwoch auf Twitter mit. Ratcliffe befindet sich seit dem 23. Oktober vor dem britischen Außenministerium in London im Hungerstreik. Er übernachtet dort in einem Zelt. Seine Aktion ist ein Protest gegen die „Tatenlosigkeit“ der britischen Regierung zur Freilassung seiner iranisch-britischen Ehefrau.
Camping outside @FCDOGovUK with Richard Ratclife tonight on the 11th day of his #HungerStrike. 2°c, White Hall, London
UK foreign policy reduced us to homelessness. We're still strong. @FreeAnoosheh & @FreeNazanin solidarity until liberty & justice.#FreeAnoosheh #FreeNazanin pic.twitter.com/ka5DMMjbfW
— Baxtak (@AryanAshoori) November 3, 2021
„Ich bin mir sicher, dass es im Büro des Premierministers schön und warm ist“, schrieb Elika Ashoori, die Tochter von Anoosheh Ashoori, am Mittwoch auf Twitter. „Aber letzte Nacht war es eiskalt, als mein Bruder mit Richard draußen übernachtet hat.“
Nazanin Zaghari-Ratcliffe war Projektleiterin bei der gemeinnützigen Thomson-Reuters-Stiftung, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt, unabhängigen Journalismus und Rechtsstaatlichkeit fördert. Sie wurde im April 2016 auf dem Rückweg von einem Besuch bei ihrer Mutter am Teheraner Imam-Khomeini-Flughafen festgenommen und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im September 2020 wurde gegen sie eine neue Anklage erhoben. Ihr droht erneut eine Haftstrafe.
Der 67-jährige Britisch-Iraner Anoosheh Ashoori war 2017 ebenfalls zu einem Besuch bei seiner Mutter im Iran. Er wurde festgenommen und wegen „Spionage“ zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Gefängnisstrafe der beiden Doppelstaatler*innen wird mit einem Rechtsstreit zwischen Teheran und London in Verbindung gebracht. Das Schah-Regime soll kurz vor seinem Sturz 1979 in Großbritannien mehrere hundert Chieftain-Panzer bestellt haben. Deren Lieferung sei jedoch nach der Islamischen Revolution 1979 nicht vollendet worden, so der Vorwurf der Islamischen Republik, die deshalb über 400 Millionen Schuldenausgleich und Zinsen von Großbritannien verlangt.
Richard Ratcliffe hat die britische Regierung gebeten, zur Freilassung seiner Ehefrau diese Schuld zu begleichen. Teheran bestreitet jedoch jegliche Verbindung zwischen diesen Angelegenheiten.