Historisches Stadtderby in Teheran: Frauen erstmals zugelassen

Das mit Spannung erwartete 102. Stadtderby zwischen Persepolis und Esteghlal endete am Donnerstag, den 14. Dezember, mit einem 1:1-Unentschieden als nachträgliches Spiel des fünften Spieltags der iranischen Fußballliga Persian Gulf Pro League.

Dieses Spiel war aus verschiedenen Gründen einzigartig im Vergleich zu vorherigen Begegnungen der beiden Hauptstadtmannschaften: Zum einen war es das erste Mal seit der Islamischen Revolution 1979, dass weibliche Zuschauerinnen an einem Spiel der beiden Teams teilnehmen durften. Zum zweiten war es das erste Fußballspiel im Iran, bei dem der Video Assistant Referee (VAR) eingesetzt wurde.

Die Anwesenheit von Frauen beim Derby war das herausragendste Merkmal des Spiels für die Hälfte der Gesellschaft, die in den vergangenen Jahren darauf verzichten musste, das emotionalste Vereinsspiel des iranischen Fußballs live zu sehen. Die weiblichen Fanrufe waren ungewohnt für das männlich dominierte Azadi-Stadion. Der Staatsrundfunk der Islamischen Republik gewährte während des Spiels keinen Blick auf die weiblichen Fans im Stadion.

Obwohl nur 3.000 Tickets für Frauen für dieses Spiel vorgesehen waren, was nur einen kleinen Teil der Sitzplätze im Azadi-Stadion ausmacht, kamen viele, die keine Tickets erwerben konnten, in der Hoffnung zum Stadion, dennoch Plätze zu bekommen. Die Unzufriedenheit darüber, dass nur eine begrenzte Anzahl von Tickets an Frauen verkauft wurden, war groß. Zudem wurde ein Teil dieser 3.000 Tickets an von der staatlichen Sportbehörde ausgewählte Frauen abgegeben. Dies unterstreicht den Wunsch der Behörden, die Anwesenheit von Frauen im Stadion zu kontrollieren. 

Nur unter dem Druck der FIFA und der internationalen Gemeinschaft hat das iranischen Regime einige wenige weibliche Fans ins Stadion gelassen. Der Weg zur gleichberechtigten Teilnahme von weiblichen Fans an Fußballspielen und insbesondere am Stadtderby in Teheran ist noch weit.

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