Fünfjährige Haftstrafe für Niloofar Hamedi und Elaheh Mohammadi wird vollstreckt
Der Sprecher der iranischen Justiz, Asghar Jahangir, bestätigte am Sonntag, den 13. Oktober, dass die fünfjährige Haftstrafe für die Journalistinnen Niloufar Hamedi und Elaheh Mohammadi vollstreckt wird. Die beiden Journalistinnen der Zeitungen Shargh und Ham-Mihan wurden nach den Protesten, die auf den Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 folgten, verhaftet.
Laut Jahangir wurden Hamedi und Mohammadi wegen „Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“ zu jeweils fünf Jahren Haft und wegen „Propaganda gegen das System“ zu einem zusätzlichen Jahr Haft verurteilt. Er betonte, dass damit die Höchststrafe verhängt wurde.
Die Anwälte der Journalistinnen hatten im Sommer 2024 erklärt, dass ihre Mandantinnen in zwei Anklagepunkten freigesprochen worden seien, aber in anderen Anklagen verurteilt wurden. Sie hofften damals, dass beide letztlich begnadigt und das Verfahren eingestellt würde.
Hamedi und Mohammadi wurden verhaftet, nachdem sie über den Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam und ihre Beerdigung im September 2022 berichtet hatten. Die beiden Journalistinnen wiesen im Prozess alle Anschuldigungen zurück und erklärten, sie hätten nur ihre journalistische Pflicht erfüllt und seien „Stimmen des Volkes“. Nach mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft wurden sie 2023 zu langen Haftstrafen verurteilt.
Das Berufungsgericht von Teheran hatte im Januar 2024 ihre Freilassung gegen Kaution genehmigt. Nach ihrer Freilassung wurde jedoch ein neues Verfahren gegen sie eingeleitet, weil sie nach ihrer Entlassung Fotos von sich ohne Kopftuch veröffentlicht hatten.
2023 verlieh der Journalist*innen-Verband NetzwerkRecherche seinen Preis für besondere publizistische Leistungen an Niloufar Hamedi und Elaheh Mohammadi. Mit dem „Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen“ wurden sie für ihre „mutige Berichterstattung über den Tod von Jina Mahsa Amini“ ausgezeichnet.
Foto: Social Media
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