Spekulationen über Qaanis Tod entkräftet
Der staatliche iranische Nachrichtensender hat am Donnerstag, den 14. Oktober, erstmals Bilder von Ismail Qaani, dem Kommandeur der Quds-Einheit der Revolutionsgarden, gezeigt. Die Aufnahmen wurden bei der Trauerfeier für Abbas Nilforoushan, einen Brigadegeneral und Kommandeur der Quds-Einheit im Libanon, gemacht. Nilforoushan war zusammen mit Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der Hisbollah, am 27. September 2024 bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.
Die Abwesenheit von Qaani bei dem Freitagsgebet in Teheran am 4. Oktober, das nach fünf Jahren erstmals wieder von Ayatollah Khamenei geleitet wurde, hatte zuvor Spekulationen ausgelöst. Dass viele hochrangige militärische und politische Führer anwesend, Qaani jedoch fehlte, führte zu Gerüchten über seinen Tod. Diese verstärkten sich, als über mehrere Tage hinweg keine öffentlichen Auftritte oder Statements von Qaani folgten, während immer mehr hochrangige Hisbollah-Kommandeure bei den israelischen Bombenangriffen im Libanon ums Leben kamen. Medienberichte behaupteten sogar, Qaani sei zusammen mit Hashem Safieddine bei einem schweren Bombenangriff am 3. Oktober in Dahieh, einem südlichen Vorort von Beirut, getötet worden. Reuters berichtete, iranische Sicherheitsquellen hätten bestätigt, dass Qaani nach dem Tod von Nasrallah in den Libanon gereist sei und seit dem israelischen Angriff am 12. Oktober nicht mehr gesehen wurde.
Trotz wiederholter Spekulationen über seinen Tod hielt sich die iranische Regierung bedeckt. Ein Mitglied des iranischen Parlaments, Abbas Golroo, dementierte die Berichte über Qaanis Tod, ohne jedoch zu erklären, warum es von Seiten der Revolutionsgarden kein offizielles Statement gab. Die Forderung einiger iranischer Medien nach einem offiziellen Statement der Revolutionsgarden, um die Spekulationen zu beenden, wurde vom Regime ignoriert. Iradj Masjedi, Koordinator der Quds-Einheit, erklärte: „Viele fragen, was mit General Qaani geschehen ist. Er ist bei bester Gesundheit und aktiv. Warum sollten wir eine offizielle Erklärung abgeben? Es besteht keine Notwendigkeit.“
Trotzdem hielten sich die Gerüchte über seinen möglichen Tod oder eine Verwundung hartnäckig. Einige ausländische Medien spekulierten, dass Qaani verletzt worden sei und es nicht möglich war, ihn sicher aus dem Libanon herauszubringen. Ein weiteres Gerücht besagte, dass Qaani nach der Entdeckung von Nasrallahs Aufenthaltsort und dessen Ermordung verhaftet und verhört wurde. Allerdings basierten diese Berichte ausschließlich auf anonymen Quellen und konnten nicht verifiziert werden.
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