Entlassung von Professor*innen folgt Khameneis Willen
Im Iran sorgen die Entlassungen zahlreicher Universitätsprofessor*innen aus politischen Gründen für anhaltende Unruhe. Die betroffenen Professor*innen waren im vergangenen Jahr aufgrund ihrer Unterstützung der Student*innenproteste und ihrer Forderungen nach politischem Wandel bekannt geworden. Die Entlassungen haben sowohl unter Studierenden als auch in der Zivilgesellschaft Proteste ausgelöst und werfen ein Schlaglicht auf die angespannte politische Lage im Iran.
Das Innenministerium hat nun in einer Presseerklärung Stellung zu den Entlassungen bezogen. Darin wird behauptet, dass die betroffenen Professor*innen „die Unschuld und Unerfahrenheit der Student*innen“ für ihre eigenen politischen Ziele ausgenutzt hätten. Zudem werden ihre wissenschaftlichen Verdienste angezweifelt und ihre Entlassung als „nicht von Bedeutung“ für die akademische Gemeinschaft dargestellt.
Besonders kontrovers ist die Rolle des Obersten Führers des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, bei den Entlassungen. Die Erklärung des Innenministeriums legt nahe, dass die Entscheidung zur Entlassung der Professor*innen im Einklang mit dem Willen des Obersten Führers stehe. Dies bestätigt die Behauptung von entlassenen Professor*innen und protestierenden Student*innen, dass die Entlassungen politisch motiviert und nicht im Rahmen der üblichen Anstellungsregeln für Universitätsprofessor*innen erfolgt seien.
Die Einmischung des Innenministeriums in Angelegenheiten des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung unterstreicht die politische Dimension dieser Entlassungen. Dies deutet darauf hin, dass die Maßnahmen des islamischen Regimes von größter politischer Bedeutung sind und nicht primär den üblichen Kriterien für die Anstellung von Professoren folgen.
Von besonderem Interesse ist auch die Person des Innenministers der Islamischen Republik, Ahmad Vahidi, der ein hochrangiges Mitglied der iranischen Revolutionsgarde ist. Diese war maßgeblich an der Niederschlagung der früheren Protestwellen im Iran beteiligt. Die Verbindung des Innenministers zur Revolutionsgarde wirft zusätzliche Fragen zur politischen Motivation der Entlassungen auf.
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