Wasserstreitigkeiten zwischen Iran und Taliban

Während das laufende Wasserwirtschaftsjahr in anderthalb Monaten endet, sind die Ansprüche des Iran gegenüber seinem östlichen Nachbarn Afghanistan noch nicht erfüllt. Die Beziehungen zwischen der Islamischen Republik und den Taliban in Afghanistan sind aus diesem Grund angespannt.

Laut offiziellen Angaben der iranischen Regierung wurden in diesem Wasserwirtschaftsjahr dem Iran nur 1,76 Prozent der ihm zustehenden Wasserrechte aus dem Grenzfluss Harirud zugestanden. Auch aus dem Fluss Hilmend wurde der iranische Anspruch nicht erfüllt. Demnach haben die Taliban nur 27 von 820 Millionen Kubikmetern aus dem Hilmend und 15 Millionen von 840 Millionen Kubikmetern aus dem Harirud über die Grenze fließen lassen.

Am 27. August reiste eine parlamentarische Delegation aus dem Iran nach Afghanistan, um unter anderem über die Konflikte rund um das Wassermanagement zu verhandeln.

Die Namen der iranischen Teilnehmer wurden nicht bekanntgegeben, aber die Botschaft der Islamischen Republik in Kabul sowie einige Behörden der Taliban haben Fotos von den Treffen zwischen der iranischen Delegation und Taliban-Funktionären veröffentlicht.

Nach Angaben der iranischen Botschaft in Kabul soll der afghanische Minister für Industrie und Handel während des Treffens mit der Delegation der iranischen Parlamentsmitglieder gesagt haben, dass „die Entwicklung des Handelsaustauschs mit der Islamischen Republik Iran und die Intensivierung des Austauschs von Handelsdelegationen und der Handelsbeziehungen für Afghanistan Priorität hat“.

Auch im vergangenen Wasserwirtschaftsjahr gab es Uneinigkeiten zwischen den Ländern. Während die Taliban behaupteten, Iran habe sein Wasserrecht aus diesen zwei Flüssen entnommen, sagte die Regierung in Teheran, dass sich die afghanische Seite an den 1972 geschlossenen Vertrag über die Wasserverteilung nicht gehalten habe. Die Islamische Republik macht Afghanistan für die Dürre im östlichen Teil Irans verantwortlich.

Um die Basisförderung des Iran Journal zu sichern, benötigen wir noch etwa 180 Unterstützer:innen! Sie können entweder direkt (hier klicken) oder durch unsere Crowdfunding-Kampagne (hier klicken) Fördermitglied der Redaktion werden.

Zur Startseite