Anklage gegen Elaheh Mohammadi und Niloufar Hamedi: Kollaboration mit USA

Im Iran sind Elaheh Mohammadi und Niloufar Hamedi wegen „Kollaboration mit dem Feindesstaat USA“ angeklagt worden. Laut dem Sprecher der iranischen Justiz hat die Staatsanwaltschaft den Fall der beiden Journalistinnen, die bereits in den ersten Tagen der landesweiten Protesten im Iran festgenommen wurden, dem Revolutionsgericht übermittelt. Sie seien außerdem für „Versammlung und geheime Verabredung zu Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ und „Propaganda gegen den Staat“ angeklagt worden, so der Justizsprecher.

Der Fall liegt nun bei der 15. Instanz des Teheraner Revolutionsgerichts, dessen Oberrichter Abolghasem Salavati ist. Er steht aufgrund seiner Beteiligung an Menschenrechtsverletzungen im Iran auf der Sanktionsliste der Europäischen Union und der Vereinten Nationen (UN).

Niloufar Hamedi war eine der ersten Journalist*innen, die über die Festnahme, die Einlieferung ins Krankenhaus und den Tod von Jina Mahsa Amini berichteten. Sie arbeitet für die Tageszeitung Shargh Daily, die dem Reformer-Lager nahe steht. Hamedi wurde am 22. September 2022 festgenommen und ist bis jetzt in Untersuchungshaft.

Elaheh Mohammadi, Reporterin der ebenfalls reformernahen Tageszeitung Hammihan, wurde am 29. September von Agenten des Ministeriums für Nachrichtenwesen verhaftet. Sie hatte kurz davor von der Bestattung von Jina Mahsa Amini, die zu einer Protestveranstaltung wurde, berichtet.

Seither haben zahlreiche internationale und nationale Organisationen und Menschenrechtsgruppen die iranische Justiz aufgefordert, die beiden Journalistinnen freizulassen.

Im Februar verlieh der kanadische Journalistenverband Niloufar Hamedi und Elaheh Mohammadi den Preis für internationale Presse.

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