HIV-Infektionsrate im Iran immer noch hoch

Die Leiterin des Iranischen Forschungszentrums für AIDS kritisierte am Dienstag die Aufklärungsarbeit der Medien in Bezug auf die Erkrankung. Diese sei mangelhaft und sorge für hohe Infektionsraten, so die AIDS-Spezialistin Minoo Mohraz.

Der allgemeine Wissensstand über AIDS ist im Iran laut Mohraz sehr schlecht, die Krankheit gelte in der Gesellschaft nach wie vor als Schande. Dies dränge HIV-Infizierte zur Verheimlichung und erschwere so die Erkennung und Behandlung der Krankheit, so die Forscherin.

Offiziellen Angaben zufolge gibt es im Iran knapp 42.000 registrierte AIDS-Kranke. Die tatsächliche Anzahl liegt nach behördlichen Schätzungen jedoch bei 60.000 bis 70.000.

Laut iranischem Gesundheitsministerium sind 82 Prozent der HIV-Infizierten männlich, 18 Prozent weiblich. Die Hälfte sind demnach 20 bis 35 Jahre alt. Die Infektionsrate bei Frauen sowie die Übertragung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr nehmen seit Jahren kontinuierlich zu.

Irans Vizegesundheitsminister Alireza Raisie erklärte am Dienstag, die US-Sanktionen gegen die Islamische Republik erschwerten die Beschaffung von Test-Kits und damit die Früherkennung von Infektionen.

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