18 Jahre Haft für die Dissidentin Fatemeh Sepehri

Die iranische politische Aktivistin Fatemeh Sepehri ist zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie wurde im September 2022 beim Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran zum wiederholten Male verhaftet und saß seither in Untersuchungshaft.

Nun hat die erste Kammer des Revolutionsgerichts in der Großstadt Mashhad die 58-Jährige wegen „Propaganda gegen den Staat“, „Kooperation mit feindlichen Staaten“ und „Beleidigung des Obersten Führers“ Ali Khamenei zu insgesamt 18 Jahren Haft verurteilt. Das teilte ihr Bruder Asghar Sepehri auf Twitter mit.

Fatemeh Sepehri hatte 2019 zusammen mit 13 anderen Dissidenten einen offenen Brief publiziert, dessen Unterzeichner*innen den Rücktritt Khameneis, die Abschaffung der Islamischen Republik und die Einrichtung einer säkularen Regierung im Iran fordern. Das Schreiben setzte eine Kampagne in Gang. Seitdem haben mehrere Kritiker*innen der Islamischen Republik in weiteren offenen Briefen ähnliche Forderungen aufgestellt.

Ayatollah Khamenei gilt den Anhänger*innen des islamischen Regimes als unantastbar. Direkte Konfrontationen mit ihm werden von den Sicherheitskräften und der Justiz des Gottesstaates hart bestraft. Fatemeh Sepehri wurde deshalb über einen Monat in Einzelhaft festgehalten. Im Oktober teilte ihre Tochter in einer Videonachricht mit, der gesundheitliche Zustand der 58-Jährigen sei kritisch. Trotzdem verhinderte die Staatsanwaltschaft ihre Freilassung gegen Kaution.

Anfang Dezember hatte Sepehri an die iranische Bevölkerung appelliert, weiterhin Widerstand zu leisten und die Opfer der Gewalt der Islamischen Republik nicht zu vergessen. Sie erklärte in einer Sprachnachricht aus dem Gefängnis: „Solange die Islamische Republik nicht zerstört ist, haben wir keinen glücklichen Tag gehabt und werden auch keinen erleben.“ (or)

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