Zehn Prozent des iranischen Gases gehen bei Produktion und Transport verloren
Einem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge nimmt Iran weltweit den dritten Platz bei den Methanemissionen ein. 2023 verzeichnete das Land demnach einen Verlust von sechs Millionen Tonnen Methan, ungefähr 8,5 Milliarden Kubikmeter. Diese Menge entspricht fast dem gesamten Gasverbrauch der Türkei in einem Zeitraum von zwei Monaten.
Methan, auch bekannt als Erdgas, dient sowohl als Brennstoff in Haushalten und verschiedenen Sektoren als auch als Rohstoff in der Petrochemie. Die IEA-Daten zeigen, dass die Methanemissionen Irans im Vergleich zum Jahr 2022 um etwa 12 Prozent gestiegen sind. Zusätzlich verbrennt das Land laut Weltbank aufgrund fehlender Gassammelanlagen jährlich über 18 Milliarden Kubikmeter Gas aus Ölfeldern direkt an den Produktionsstätten. Mit dieser Praxis des Gasabfackelns steht Iran nach Russland weltweit an zweiter Stelle. Die Summe aus Gaslecks und -verbrennungen beläuft sich auf jährlich 26 Milliarden Kubikmeter, das sind zehn Prozent der gesamten iranischen Gasproduktion.
Diese enormen Verluste überstiegen den jährlichen Gesamtverbrauch an Gas der Türkei im Jahr 2023 und ereigneten sich vor dem Hintergrund eines akuten Gasdefizits in Iran in den Herbst- und Wintermonaten, in denen das tägliche Defizit an kalten Wintertagen auf etwa 300 Millionen Kubikmeter anstieg.
Methan gilt als eines der schädlichsten Treibhausgase, dessen direkte Emissionen ohne Verbrennung zu Kohlendioxid die Erderwärmung und den Klimawandel erheblich beschleunigen. Es ist in Bezug auf die Erderwärmung 28 mal wirksamer als Kohlendioxid und bleibt deutlich länger in der Atmosphäre. Iran belegt weltweit den sechsten Platz in Bezug auf die Emission von Treibhausgasen.
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