Hochwasser in Sistan und Belutschistan: Ende der Hilfsmaßnahmen, Spende von Toomaj Salehi

Die Hilfsmaßnahmen für die Opfer der Hochwasserkatastrophe, die seit dem 28. Februar 16 Städte und eine Vielzahl von Dörfern in der südostiranischen Provinz Sistan und Belutschistan im Iran betroffen hat, wurden beendet. Das berichtete der staatliche iranische Rundfunk am Montag, den 11. März. Demnach wurde bei den letzten Krisenmanagement-Sitzungen in Chabahar, einer Großstadt in der Provinz, die „Normalisierung der Lebensbedingungen“ festgestellt.

Diese Ankündigung steht im Kontrast zu Berichten lokaler Quellen wie der Nachrichtenseite Halvsh, die weiterhin von prekären Zuständen und obdachlosen Hochwasseropfern in einigen südlichen Gebieten der Provinz berichten. Mehdi Sajjadi, der Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Sistan und Belutschistan, teilte ebenfalls am 11. März mit, dass mehr als 59.000 Menschen von den Fluten geschädigt worden seien.

Inmitten dieser Krisensituation hat der inhaftierte Protest-Sänger Toomaj Salehi, der kürzlich den „Freedom of Expression“-Award der Organisation „Index on Censorship“ in der Kategorie Kunst erhalten hat, den Flutopfern in Sistan und Belutschistan sein Preisgeld in Höhe von 2.500 Pfund gespendet, wie auf seiner Instagram-Seite mitgeteilt wurde. Toomaj Salehi wurde im November 2023 nach fast einem Jahr in Untersuchungshaft gegen Kaution freigelassen und kurz darauf wieder verhaftet.

Trotz der staatlichen Behauptungen über umfassende Hilfsleistungen, die „zur Beruhigung der Bevölkerung beigetragen“ hätten, weisen Berichte auf anhaltende Probleme wie beschädigte und überschwemmte Straßen und Wege hin. Laut der Wohnungsbaubehörde von Sistan und Belutschistan sind insgesamt 2.000 Wohneinheiten reparaturbedürftig und 700 Einheiten ernsthaft beschädigt. Jüngste Schätzungen beziffern die Schäden in der Landwirtschaft auf 1.269 Milliarden Toman, etwa 275 Millionen Euro. Auch das Stromnetz wurde stark in Mitleidenschaft gezogen, insgesamt 10 Kilometer mittlerer und niedriger Spannungsnetze sollen infolge des Hochwassers zerstört, 18 Transformatoren außer Betrieb und 159 Strommasten beschädigt sein.

Trotz anderslautender Behauptungen, dass die Niederschläge die Wasserknappheit in der Provinz ausgleichen könnten, wies Mohammad Javad Askari, der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für Landwirtschaft, Wasser und natürliche Ressourcen, darauf hin, dass fast zwei Milliarden Kubikmeter Wasser ins Meer geflossen seien. Auch die Kritik am Regierungshandeln, insbesondere in Bezug auf zu späte Reaktion und unzureichende Hilfsmaßnahmen, bleibt bestehen: Moeinuddin Saeedi, Parlamentsabgeordneter aus Chabahar, warnte vor dem Ausbruch von Infektionskrankheiten aufgrund der Vermischung von Abwasser mit Trinkwasser und kritisierte die späte Ankunft von Regierungsbeamten einschließlich des iranischen Präsidenten Ibrahim Raisi in den betroffenen Gebieten.

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