Zarif bestreitet Übergabe der Insel Kish an China

Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif hat Berichte zurückgewiesen, wonach der Iran die Insel Kish im Persischen Golf an China übergeben wolle. Das erklärte der Sprecher der parlamentarischen Kommission für nationale Sicherheit und Außenpolitik, Abolfazl Amoui, am Sonntag.

Auch den günstigen Verkauf iranischen Öls an China habe der Minister bestritten, so Amoui.

Zarif hatte zuvor an einer Sitzung der Kommission teilgenommen, um Fragen zu einem langjährigen Kooperationsabkommen mit China zu beantworten.

Das sogenannte strategische Abkommen sorgt seit zwei Wochen für Spekulationen. Das Regime wolle das ganze Land China überlassen und seinen Fortbestand mit der Ausbeutung der Ressourcen garantieren, so Kritik aus dem Internet.

Ende Juni hatte der frühere iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad von „geheimen Verhandlungen“ über „ein 25jähriges Abkommen“ mit „einem Land“ gesprochen. Daraufhin hatte die iranische Regierung mitgeteilt, ein strategisches Kooperationsabkommen mit China vereinbaren zu wollen.

Bislang sind keine Einzelheiten bekannt. Sobald ein Abkommen unterzeichnet würde, würde darüber informiert, sagte Außenminister Zarif am 5. Juni im Parlament. Laut dem Leiter des Büros von Präsident Hassan Rouhani, Mahmud Vaezi, soll das Partnerschaftsdokument Ende des iranischen Jahres, also im März 2021, fertiggestellt sein.

Die iranischen Machthaber sprechen vermehrt von der Strategie „Blick nach Osten“. Gemeint sind damit engere Beziehungen mit China und Russland als Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats. China ist ohnehin einer der wichtigsten Handelspartner des Iran und der größte Abnehmer iranischen Öls. So versucht die Islamische Republik, die Folgen der US-Sanktionen einzudämmen und internationale Investoren zu gewinnen.

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