Iran Wirtschaft, Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Sanktionen, Russland, Ölpreis

Weltbank erwartet 3,7 Prozent Wirtschaftswachstum für den Iran

Die Weltbank geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt des Iran im kommenden Jahr um 3,7 Prozent wachsen wird. In ihrem aktuellen Bericht vom April 2022 prognostiziert die Organisation für das Land im gleichen Zeitraum eine Inflationsrate von 40,7 Prozent. 2024 sollen das BIP demnach um 2,7 Prozent steigen und die Inflation bei 37,6 Prozent liegen.

Die anhaltende hohe Inflation werde die finanziell vulnerablen Haushalte, die bereits von der Coronapandemie stark betroffen sind, weiterhin unter Druck setzen, so die Weltbank. Das reale Bruttoinlandsprodukt des Iran lag 2020/21 dem Bericht zufolge fast auf dem Niveau von 2010/11 – das reale BIP pro Kopf sank dagegen auf das Niveau von 2004/05.

Die iranische Wirtschaft erhole sich langsam von einer jahrzehntelangen Stagnation, stellt die Weltbank in ihrem Bericht fest. Diese war demnach durch Sanktionen, Ölpreisschwankungen und die Coronapandemie ins Stocken geraten. Somit setze sich der Mitte 2020 begonnene allmähliche Aufschwung fort.

Nichtsdestotrotz erwartet die Organisation ein mittelfristig moderates durchschnittliches BIP-Wachstum, da die iranische Wirtschaft durch eine weiterhin schwache Nachfrage im In- und Ausland und insbesondere der Ölexport durch anhaltende Sanktionen eingeschränkt blieben.

Die wirtschaftlichen Aussichten des Iran blieben mit erheblichen Risiken behaftet, hieß es weiter im Bericht. Ein weiterer Anstieg des Ölpreises infolge der verschärften globalen Spannungen könnte demnach die iranischen Einnahmen steigern und ein schnelleres Wachstum herbeiführen. Mehr Handel und Investitionen mit dem ebenfalls sanktionierten Russland könnten außerdem die Auswirkungen der Sanktionen auf den Iran verringern. Anderseits könnten die Folgen der Coronapandemie sowie des Klimawandels und regionale Spannungen die iranische Wirtschaft noch mehr belasten.

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