Harte Konsequenzen nach Wasserplanscherei

Nach einer gemeinsamen Planscherei einiger männlicher und weiblicher Gäste im Wasserbecken einer Karawanserei im Zentraliran wurde das traditionelle Gästehaus auf Anordnung der Staatsanwaltschaft bis auf Weiteres geschlossen. Das berichteten mehrere iranische Medien am Donnerstag. Der Manager der Karawanserei soll demnach inhaftiert, der Direktor der örtlichen Tourismusbehörde seines Amtes enthoben worden sein. Zudem sei das Reisebüro, das die Tour organisiert hatte, geschlossen und ihm der Gewerbeschein entzogen worden.

Die Verantwortlichen in allen Bezirken der Provinz seien aufgefordert worden, die Kontrollen über solche Gästehäuser zu intensivieren, zitierte die Nachrichtenagentur ISNA den stellvertretenden Tourismuschef der zentraliranischen Provinz Markazi, Hassan Hosseini, am Donnerstag. Die gesamten Reisebüros in der Provinz seien entsprechend gewarnt worden.

In den vergangenen Tagen kursierte ein Video in den sozialen Netzwerken, das Männer, Frauen und Kinder im Innenhof eines traditionellen Gästehauses – einer Karawanserei – in der zentraliranischen Provinz Markazi zeigt. Einige Gäste bespritzen sich in der Sommerhitze im Wasserbecken des Hofes gegenseitig mit Wasser – alle vollständig bekleidet.

Das Video soll nach Angaben von Internetnutzer*innen am 4. Juli aufgenommen worden sein. An diesem Tag wird nach altpersischem Kalender das Fest Tirgan gefeiert. Dabei sollen sich die Menschen in Altpersien in der Hoffnung auf ein regenreiches Jahr gegenseitig mit Wasser bespritzt haben.

Das ist nicht das erste Mal, dass das Islamische Regime im Iran auf Wasserspiele so hart reagiert. Im August 2011 führte eine „Wasserschlacht“ im Teheraner Wasser-und-Feuer-Park zur Verhaftung von Jugendlichen. In der südiranischen Provinz Fars wurden 2017 neunzig Mädchen und Jungen wegen eines gemeinsamen Wasserspiels verhaftet.

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