Umstrittene Tarifvereinbarung wird revidiert

Die erst am Wochenende bekannt gegebene Tariferhöhung für Arbeiter*innen soll neu verhandelt werden. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Montag.

Der neue Tarif war nach wochenlanger Verzögerung am Samstagabend nach einer Sitzung von Vertretern der Arbeitnehmer, Arbeitgeber und des Staates bekannt gegeben worden. Die Vertreter der Arbeiter*innen hatten den verkündeten Lohnerhöhungen allerdings nicht zugestimmt und das entsprechende Protokoll nicht unterzeichnet.

Demnach sollte sich der Mindestlohn der Arbeiter*innen im neuen Jahr um 21 Prozent erhöhen. Das entspricht nach Meinung der Arbeitervertreter*innen nicht der Inflation, könne deshalb die Lebenskosten bei weitem nicht decken und sei somit gesetzeswidrig.

Offiziellen Angaben zufolge belief sich die Inflationsrate im Iran im vergangenen Jahr auf 41 Prozent. Der Lebensunterhalt einer Durchschnittsfamilie beträgt über 280 Euro im Monat. Der Mindestlohn eines Arbeiters würde nach der 21-prozentigen Erhöhung jedoch weniger als 110 Euro im Monat betragen. Laut Gesetz soll der Mindestlohn jährlich um mindestens die Inflationsrate erhöht werden.

Mehr als fünftausend Arbeiteraktivist*innen sowie Aktivist*innen der Zivilgesellschaft haben in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung die Tariferhöhung kritisiert und die Regierung aufgefordert, neu zu verhandeln.

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