Todesurteil nach 18 Jahren Haft aufgehoben

Der Oberste Gerichtshof im Iran hat das Todesurteil gegen Mohammadreza Hadadi aufgehoben. Das teilte der Anwalt des 33-Jährigen, Hossein Ahmadiniaz, am Montag mit.

Mohammadreza Hadadi sitzt bereits seit 19 Jahren im Gefängnis. Er wurde schuldig gesprochen, als Mitglied einer vierköpfigen Gruppe während eines Raubes einen Mord begangen zu haben. Hadadi zog später sein Geständnis über die alleinige Verantwortung für den Mord zurück und beteuerte seine Unschuld. Zu dem Geständnis soll habe ihm ein Mittäter geraten, da er als damals 15-Jähriger und jüngstes Mitglied der Gruppe eine milde Strafe erhalten werde.

Hadadis Todesurteil wurde laut seinem Anwalt nun zu einem Blutgeld von umgerechnet 15.700 Euro an die Familie des damaligen Opfers umgewandelt. Seine Freilassung wird in der kommenden Woche erwartet.

Die Zurechnungsfähigkeit des Verurteilten zum Zeitpunkt des Verbrechens könne von der Gerichtsmedizin nicht mehr festgestellt werden, heißt es im Urteil des Obersten Gerichtshofs des Iran. Seine Schuld ließe sich aus den belastenden Aussagen anderer Angeklagter nicht zweifelsfrei schließen.

Die anderen Angeklagten sind seit langem auf freiem Fuß. Hadadis Todesurteil wurde bereits zweimal, 2010 und 2017, kurz vor der Vollstreckung gestoppt. Er leidet in Folge der Haft an Magengeschwüren und schwerer Nierenfunktionsstörung.

Da er als Minderjähriger zum Tode verurteilt wurde, sorgte sein Fall auch international für großes Aufsehen.

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