Todesurteil gegen Arbeiteraktivistin aufgehoben
Das Todesurteil gegen die iranische Arbeiteraktivistin Sharifeh Mohammadi ist vom Obersten Gerichtshof Irans aufgehoben worden. Dies gab ihr Anwalt, Amir Raeesian, am Samstag, den 12. Oktober, bekannt. Zur gleichen Zeit wurde die politische Gefangene Maryam Akbari Monfared nach 15 Jahren Haft ohne Freigang zu weiteren zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Laut Raeesian hat der Oberste Gerichtshof den Fall zur erneuten Prüfung an eine gleichwertige Kammer verwiesen. Mohammadi, die im Lakan-Gefängnis in Rasht inhaftiert ist, wurde zuvor wegen „Baghy“ zum Tode verurteilt, was im iranischen Strafgesetzbuch den bewaffneten Aufstand gegen den islamischen Staat bedeutet.
خبر خوب اینکه با حکم شعبه ۳۹ دیوان عالی کشور حکم اعدام #شریفه_محمدی نقض شد.https://t.co/FZXfbGZwzX pic.twitter.com/nLocuaERmN
— امير رئيسيان AMIR RAESIAN (@amirreiis) October 12, 2024
Die Unterstützerkampagne für Sharifeh Mohammadi erklärte in den sozialen Medien, sie werde ihren Kampf für ihre Freiheit unermüdlich fortsetzen und erst Ruhe finden, wenn Mohammadi bedingungslos freigelassen werde. Sharifeh Mohammadi wurde im Dezember 2023 in Rasht verhaftet und später in ein Sicherheitsgefängnis in Sanandaj überstellt. Sie verbrachte 200 Tage in Einzelhaft ohne Zugang zu einem Anwalt oder Kontakt zu ihrer Familie, bevor sie zurück nach Rasht gebracht wurde.
Kurz nach der Verurteilung von Mohammadi war auch die kurdische Aktivistin Pakhsan Azizi zum Tode verurteilt worden. Berichten zufolge befindet sich Azizis Mitangeklagte, Varisheh Moradi, die ebenfalls wegen „Baghy“ angeklagt ist, derzeit im Hungerstreik.
Der Anwalt der politischen Gefangenen Maryam Akbari Monfared, Hossein Taj, teilte unterdessen mit, dass diese nach 15 Jahren Gefängnis ohne Freigang zu weiteren zwei Jahren Haft verurteilt worden sei. Trotz mehrerer eingestellter Anklagen wurde im letzten Fall gegen sie ohne Beweise eine neue Haftstrafe verhängt.
Foto: Social Media
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