Tod nach Misshandlung durch Polizei
Die Misshandlung eines inhaftierten Mannes durch Polizisten in der nordostiranischen Stadt Mashhad sorgt für Entsetzen. In einem Video, das am Wochenende in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie der Mann von einem Polizeibeamten mehrfach mit einem Elektroschocker und Pfefferspray misshandelt wird, während er mit Handschellen an einen Pfosten gefesselt ist. Das Opfer starb daraufhin im Polizeiwagen beim Transport zum Revier.
Der Tote wurde später als Mehrdad Sepehri identifiziert. Laut seiner Familie soll er an den Folgen des Pfeffersprayeinsatzes gestorben sein.
Der zuständige Untersuchungsrichter Ali-Akbar Ahmadinedschad wies dies am Sonntag zurück. Am Körper des Opfers seien keine Spuren von Elektroschocks oder Pfefferspray festzustellen gewesen. Die Gerichtsmedizin hat die offizielle Todesursache noch nicht mitgeteilt.
Ahmadinedschad bezeichnet die Misshandlung eines Beschuldigten, von dem keine Gefahr mehr ausging, jedoch als „falsch“. An Sepehris Hals seien „Spuren körperlicher Auseinandersetzungen“ sichtbar gewesen. Es gebe Berichte über einen gewaltsamen Streit zwischen Sepehri, seiner Familie und ihren Nachbarn vor dem Polizeieinsatz, so der Untersuchungsrichter.
Die iranische Nachrichtenagentur Fars veröffentlichte am Sonntag Videoaufzeichnungen einer Überwachungskamera, die die Streitszene zeigen sollen. Auf den Aufnahmen ist zu hören, dass die Polizei verständigt wurde.
Gewaltanwendung durch die iranische Polizei ist keine Seltenheit. Es werden oft Aufnahmen entsprechender Szenen veröffentlicht. Ebenso häufig wird über Misshandlungen in Untersuchungshaft berichtet. Es gab dabei bereits auch Todesfälle.