Kälte verursacht Stromausfall

In Teheran und anderen Gebieten des Iran ist es am Dienstag zu Stromausfällen gekommen. Der Anstieg des privaten Gasverbrauchs in der kalten Winterzeit habe die Energieversorgung einiger Gaskraftwerke gestört und diese vorübergehend vom Netz genommen, teilte das Aufsichtsunternehmen für die Erzeugung und Verteilung vom Strom, Tavanir, mit. Eine Verringerung des Gasverbrauchs in Haushalten um zehn Prozent werde die Stromversorgung wieder stabilisieren, zitierte die Nachrichtenagentur ISNA den Unternehmenssprecher Mostafa Rajabi am Dienstag.

Seit Tagen hat sich zudem die Luftqualität in iranischen Großstädten extrem verschlechtert. Wegen des steigenden Gasverbrauchs wurde in den vergangenen Wochen Masut als Brennstoff in Kraftwerken eingesetzt. Der Destillationsrückstand aus der Erdölerzeugung sorgt für eine hohe Schwefeldioxidkonzentration in der Luft.

In den sozialen Netzwerken herrscht Empörung über die Lage. Entweder schlechte Luft oder Stromausfall, klagen Nutzer*innen. Es wird zudem über eine andere Ursache des Stromausfalls spekuliert. China habe im Zentrum Irans eine große Anlage zum Schürfen von Kryptowährungen errichtet, schreiben die Nutzer*innen. Die extrem stromaufwändige Erzeugung virtueller Währung habe das Stromnetz aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Unternehmerin Nasim Tavakol hatte bereits am Donnerstag über die Anlage berichtet und deren Koordinaten auf Twitter veröffentlicht.

Über das sogenannte Bitcoin-Mining im Iran wird seit langem berichtet. Die niedrigen Stromkosten sind für Schürfer attraktiv. Offiziell wird weder das Bitcoin-Schürfen noch die chinesische Anlage bestritten. Sie soll laut dem iranischen Kommunikationsministerium jedoch keine Privilegien genießen. Die gleichen Bedingungen gälten auch für iranische Unternehmen, zitiert das Nachrichtennetzwerk Rawi Vizeminister Amir Nazemi.

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