Spekulationen um den verstorbenen iranischen Botschafter

Ein Satz der iranischen Nachrichtenagentur IRNA ließ am Mittwoch die Gerüchteküche um die mögliche Doppelidentität des verstorbenen iranischen Botschafters im Jemen, Hossein Irlou, weiter brodeln. Demnach soll Irlou unter dem Namen Abdolreza Shahlaie ein Kommandant der „Widerstandsachse“ gewesen sein. Kurz darauf löschte die staatliche Nachrichtenagentur den Satz. Das iranische Regime bezeichnet die von ihm unterstützten Milizen in der Region als Widerstandsachse.

Hossein Irlou vertrat die Islamische Republik in den von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten des Jemen. Die schiitischen Huthi-Milizen werden von Teheran unterstützt. Am Dienstag berichteten Medien über den Tod des Botschafters. Irlou sei in schlechtem gesundheitlichen Zustand in den Iran transportiert worden, teilte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, später mit. Irlou sei in Teheran an Corona gestorben.

Khatibzadeh und die Medien im Iran bezeichneten Irlou als „Märtyrer“. Auch das sorgte für Irritation. Normalerweise werden im Iran im Kampf gefallene Soldaten „Märtyrer“ genannt. Seit der Bekanntgabe des Todes von Irlou wird in den Sozialen Netzwerken über seine wahre Identität spekuliert. „War er die von den USA gesuchte Person Abdolreza Shahlaie“, fragen Nutzer*innen und vergleichen Irlous Bild mit einem Phantombild von Shahlaie. Die USA haben 15 Millionen Dollar Belohnung für Informationen über die mysteriöse Person Shahlaie und sein Netzwerk im Jemen ausgesetzt. Er soll Mitglied der Quds-Brigade, der Auslandseinheit der iranischen Revolutionsgarde, sein und mit der schiitischen Partei und Miliz Hisbollah im Libanon in Verbindung stehen.

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