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Zwei US-Iraner aus iranischer Haft entlassen

Der iranisch-amerikanische Staatsbürger Mohammad Bagher Namazi darf nach sechs Jahren den Iran verlassen. Dies teilte Stéphane Dujarric, der Pressesprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, am Samstag mit. Der Generalsekretär sei dankbar, dass nach seinen Appellen an den Präsidenten der Islamischen Republik Iran „unser ehemaliger Kollege Bagher Namazi das Land verlassen durfte, um sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen“, heißt es in der Erklärung, und weiter: „Der Generalsekretär ist auch erfreut zu erfahren, dass der Sohn von Bagher Namazi, Siamak Namazi, aus der Haft entlassen worden sei.“

Siamak Namazi, ebenfalls Doppelstaatler, darf Medienberichten zufolge den Iran allerdings vorerst nicht verlassen. Ihm sei nach sieben Jahren Haft lediglich ein siebentägiger Hafturlaub gewährt worden. Er soll sich derzeit bei seinen Eltern in Teheran befinden.

Vor drei Wochen hatte der Anwalt der Familie Namazi den Zustand von Mohammad Bagher Namazi als „kritisch“ bezeichnet. Er müsse dringend operiert werden. Die Familie Namazi hatte den Iran gebeten, Siamak Namazi aus der Haft zu lassen, damit dieser seinen Vater nach der Operation und während der Genesung betreuen könne.

Der 50-jährige Siamak Namazi war im Herbst 2015 unter dem Vorwurf der „Kollaboration mit Amerika“ festgenommen worden. Seither befand er sich ununterbrochen im Gefängnis. Der damals 79-jährige Mohammad Bagher Namazi reiste in den Iran, um seinen inhaftierten Sohn zu besuchen, wurde jedoch selbst im Winter 2016 festgenommen und wegen der „Kollaboration mit den Feinden des Regimes“ zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er wurde zwar 2018 aus medizinischen Gründen aus der Haft entlassen und sein Fall galt seit 2020 offiziell als abgeschlossen, durfte den Iran jedoch nicht verlassen.

Weiterhin sind derzeit die beiden iranisch-amerikanischen Staatsbürger Emad Sharqi und Murad Tahbaz in iranischer Haft. Auch Doppelstaatler:innen aus anderen Ländern, darunter aus Deutschland, befinden sich in iranischen Gefängnissen.

Das iranische Nachrichtenportal Nournews, das dem Hohen Rat der Nationalen Sicherheit nahesteht, berichtete am Samstag, die Freilassung der beiden Doppelstaatler sei durch Vermittlung eines Landes in der Region erfolgt. Dem Iran werde demnach bald Zugang zu seinen Milliarden hohen Ölexporteinnahmen gewährt.

Oman hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals zwischen Teheran und Washington vermittelt. Bei den blockierten Geldern dürfte es sich um die circa sieben Milliarden Dollar handeln, die seit Jahren aus Südkorea nicht in den Iran transferiert werden können.

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