Al-Arba'in, Schiirische Wallfahrt, Ashura, Iran, Irak

Schiitische Wallfahrt in den Irak: neun iranische Pilger*innen tot

In der irakischen Stadt Kerbela sind neun Iraner*innen ums Leben gekommen. Das teilte der iranische Rote Halbmond am Freitag mit. Derzeit findet die Al-Arba’in-Wallfahrt in den Irak statt. Al-Arba’in ist ein schiitisches Gedenkfest, das vierzig Tage nach Aschura, dem Fest zum Märtyrertod des dritten Imams der Schiiten und Enkel des Propheten Mohammed, Hussein ibn Ali, veranstaltet wird. Besucht werden dabei unter anderem Hussein ibn Alis Grabstätte in Kerbela sowie die Städte Nadschaf und Samara im Irak.

Seit Tagen wird in iranischen Medien und Sozialen Netzwerken über chaotische Zustände an den Grenzübergängen in den Irak berichtet. Kritisiert werden fehlende Infrastruktur, extrem lange Wartezeiten in der sengenden Hitze und Missmanagement vor allem auf iranischer Seite.

Zur Todesursache der neun iranischen Pilger*innen sowie zu möglichen weiteren Todesfälle in den anderen Wallfahrtsorten machte der Rote Halbmond keine Angaben. Laut dem Leiter der Hilfsorganisation, Pirhossein Kolivand, hatten bis Freitag mehr als 8.400 iranische Pilger*innen die Zentren der Organisation im Irak aufgesucht, um medizinische Versorgung zu erhalten. Davon hatten demnach mehr als 6.500 Menschen einen Hitzschlag erlitten.

Iranische Pilger*innen sollen auch auf dem Weg in den Irak zu Schaden gekommen sein. Laut dem Leiter des Roten Halbmondes in der Provinz Ilam, Gholamreza Alimohammadi, wurden 20 Menschen bei einem Unfall eines Kleinbusses verletzt.

Die Al-Arba’in Wallfahrt wurde in den vergangenen Jahren populär. Das schiitische Regime im Iran macht jedes Jahr große Propaganda für die Pilgerreise und versucht diese in Konkurrenz zur sunnitischen Regionalmacht Saudi-Arabien als Pendant zur jährlichen Pilgerreise nach Mekka zu etablieren. Kostenloses WLAN, Verpflegung und Fahrt werden vom Iran angeboten. Dieses Jahr konnten die Teilnehmer*innen sogar unbürokratisch und ohne Wartezeiten ein günstiges Darlehen zur Finanzierung der Reise bekommen.

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