Iran, Albanien, Diplomatische Beziehungen, Cyberangriff, Volksmudschahedin

Albanien bricht diplomatische Beziehungen zum Iran ab

Albanien will die diplomatischen Beziehungen zum Iran abbrechen. Das teilte der albanische Ministerpräsident Edi Rama am Mittwoch mit. Demnach haben alle iranischen Diplomaten und Mitarbeiter der iranischen Botschaft 24 Stunden Zeit, um Albanien zu verlassen.
Rama beschuldigte den Iran, am 15. Juli einen massiven Cyberangriff auf albanische Regierungsinstitutionen organisiert und unterstützt zu haben, um „öffentliche Dienste lahmzulegen und Zugang zu elektronischer Kommunikation und Informationen der Regierung zu erhalten“. Dies sei jedoch nicht erreicht worden.

Das iranische Außenministerium kritisierte am Mittwoch die „antiiranische“ Haltung der albanischen Regierung und bezeichnete die Anschuldigungen als „haltlos“. Es wies auf die Unterbringung von Volksmudschaheddin in Albanien hin und bedauerte, dass sich Tirana „durch Dritte beeinflussen“ lasse. Die Entscheidung der albanischen Regierung sei „fehlgeleitet und unangemessen“.

2015 hatte Albanien Mitglieder der Volksmudschaheddin aufgenommen. Seitdem sind die Beziehungen zwischen Teheran und Tirana angespannt. Mehr als 2.000 Mitglieder der iranischen Oppositionsorganisation leben in Albanien. Zuvor hatte die Organisation ihre Basis im Irak.

2018 hatte Albanien bereits den damaligen Botschafter der Islamischen Republik Iran Gholamhossein Mohammadnia zur Persona non grata erklärt. Er und ein anderer iranischer Diplomat wurden unter dem Verdacht der Gefährdung der nationalen Sicherheit des Landes verwiesen. Seither wird die iranische Botschaft in Albanien von einem kommissarischen Geschäftsträger geleitet.

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