Identitätsdiebstahl durch „iranisches Instagram“

Internet-Nutzer*innen im Iran berichten vermehrt, dass die einheimische App Rubino Profile in ihrem Namen anlegt und sie als Mitglied dieses sozialen Netzwerks geführt würden. Dabei seien Benutzername, Profilbild und der Inhalt ihrer Instagram-Accounts ohne vorherige Ankündigung oder Zustimmung kopiert worden.

Rubino versteht sich als „iranisches Instagram“. Betroffen sind sowohl private als auch juristische Personen.

Der Mutterkonzern Rubika reagierte erst entgegenkommend. Die Nutzer*innen könnten sich zwecks Löschung der Fake-Accounts melden, hieß es am Sonntag. Auch bestehe die Möglichkeit, den jeweiligen Account zu übernehmen. Am Montag jedoch verkündete der Konzern, dass die Löschung beziehungsweise Übernahme eines Accounts ohne die Zustimmung des Account-Anlegers nicht möglich sei. Wer die Accounts angelegt hat, ist allerdings unklar.

Den einheimischen Diensten zeigen die Nutzer*innen im Iran die kalte Schulter. Die Sorge um Privatsphäre und polizeiliche Kontrolle ist zu groß. Die bereits programmierten Messenger-Dienste, sozialen Netzwerke, Suchmaschinen oder Browser werden hauptsächlich von Regimeanhänger*innen und staatlichen Behörden und Beamt*innen genutzt.

Durch einen höchst umstrittenen Gesetzentwurf will eine Gruppe von Parlamentsabgeordneten dem entgegenwirken. Unter anderem sollen ausländischen Dienste gesperrt werden.

Zur Entwicklung einheimischer Dienste und Apps werden im Iran seit Jahren im Rahmen des sogenannten Nationalen Netzwerks der Informationen – auch als „halales Internet“ bekannt – Unmengen von Geldern bereitgestellt.

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