Regierungssprecher: Proteste hatten wirtschaftliche Folgen
Der Sprecher der iranischen Regierung, Ali Bahadori Jahromi, hat die Proteste im Iran im vergangenen Jahr als „Versuch der Feinde, den Fortschritt des Landes unter der Regierung Raisi zu verhindern“, bezeichnet. Bahadori Jahromi hielt am 2. August eine Rede auf einer Veranstaltung regierungsnaher Studierender. Er sagte dort weiter, dass die Inflationsrate im Iran, die bei der Amtsübernahme des amtierenden Präsidenten Ibrahim Raisi bei 60 Prozent lag, auf 103 Prozent gestiegen wäre, wenn sich die unter der vorherigen Regierung herrschende Tendenz fortgesetzt hätte. Die wirtschaftlichen Maßnahmen der derzeitigen Regierung hätten zu einer sinkenden Inflationsrate geführt. Diese liege aktuell bei 46 Prozent.
Bahadori Jahromi kritisierte die vorherige Regierung, die dem Reformlager nahe stand, auch in politischer Hinsicht: „Vor zehn Jahren meinte der Präsident, der Staat sei nicht zuständig für Himmel und Hölle der Bevölkerung”, sagte der Regierungssprecher. Die heutigen Unruhen auf den Straßen seien die Folge davon.
Bahadori Jahromi zufolge befindet sich das Land in einem Krieg: „Der Feind will uns in politischer, wirtschaftlicher und diplomatischer Hinsicht angreifen. Wir Kinder der Hisbollah haben stets gehört und gesagt, dass es sich um einen Hybridkrieg, einen Medienkrieg, einen Wirtschaftskrieg und einen Kulturkrieg handele. Aber wir sind uns nicht bewusst, dass, wenn es sich um einen Krieg handelt, die Bedingungen unseres Lebens auch die Bedingungen des Krieges und der Kriegszeit in sich tragen müssen. Auf dem Schlachtfeld gibt es keinen Frieden. Wir dürfen nicht einschlafen.“
Er sagte über die Ereignisse des letzten Jahres: „Als der Feind sah, dass der Fortschritt des Landes auf den normalen Weg zurückgekehrt war, blieb er nicht still und trat mit voller Kraft auf das Feld, weshalb er die Unruhen des letzten Jahres verursachte. In einer solchen Situation beginnt der Feind, die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte anzugreifen.“
Als wirtschaftliche Folgen der Proteste nannte der Regierungssprecher den sinkenden Kurs der iranischen Währung gegenüber dem US-Dollar und den Rückgang der Investitionen im Land. Ein weiterer Fehler der vorherigen Regierung führte der Regierungssprecher auf deren „Vertrauen auf den Westen“ zurück, das „zu Rückschritten geführt hat“.
Um die Basisförderung des Iran Journal zu sichern, benötigen wir noch etwa 180 Unterstützer:innen! Sie können entweder direkt (hier klicken) oder durch unsere Crowdfunding-Kampagne (hier klicken) Fördermitglied der Redaktion werden.