Heftige Reaktionen aus Teheran auf Zwischenfall im syrischen Luftraum

Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif reagierte am Freitag auf den Zwischenfall im syrischen Luftraum. Er verlangte, die „Verbrecher“ zu stoppen, bevor „sich eine Katastrophe ereignet“, twitterte Zarif.

„Die USA besetzen illegal das Territorium eines anderen Staates und stören dann, angeblich um ihre Besatzungstruppen zu schützen, einen geplanten Zivilflug  – was unschuldige zivile Passagiere gefährdet“, so Zarif.

Zwei US-Kampfflugzeuge hatten sich am Donnerstag über Syrien einer Passagiermaschine der iranischen Fluglinie Mahan genähert. Diese habe einen plötzlichen Sinkflug eingeleitet, um eine mögliche Kollision zu vermeiden, berichten iranische Medien. Dabei seien einige Passagiere verletzt worden, manche hätten einen Schock erlitten.

Der Flug nach Libanon konnte später in Beirut sicher landen.

Laut dem US-Militär hatte ein Kampfjet aus sicherem Abstand und im Einklang mit internationalen Regelungen eine Sichtkontrolle durchgeführt.

Auf einem Video sind chaotische Zustände und verletzte im Passagierflugzeug zu sehen.

Die iranische Luftraumorganisation habe von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO eine „sofortige Aufklärung“ des Vorfalls gefordert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Freitag. Das Verhalten der Kampfjets besonders im Hoheitsgebiet eines Drittstaates sei ein klarer Verstoß gegen die Luftfahrtsicherheit und gegen das Prinzip der Flugfreiheit von Zivilflugzeugen, zitierte IRNA die iranische Vizepräsidentin für juristische Angelegenheiten, Laya Joneydi.

Drastischere Worte fand der Berater von Präsident Hassan Rouhani, Hesameddin Ashena. „Wem das Leben seiner Führer am Herzen liegt, der spielt lieber nicht mit dem Leben unserer Passagiere“, so Ashena am Freitag auf Twitter.

Der Sprecher des iranischen Wächterrats, Abbas-Ali Kadkhodaei, plädierte für „Gegenmaßnahmen“. Die juristische Verfolgung solcher Fälle dauere normalerweise länger. Deshalb sollten „dem terroristischen Akt des US-Regimes“ zeitgleich „Gegenmaßnahmen“ folgen.

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