Reaktionen auf Tötung eines iranischen Generals in Syrien
„Israel wird für diesen Angriff sehr teuer bezahlen“ – dies wiederholen iranische Machthaber und Militärs seit dem 25. Dezember. An diesem Montag wurde General Razi Moussavi bei einem Angriff auf sein Haus in der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet. Moussavi war einer der wichtigsten Strategen der iranischen Quds-Brigade, die für Auslandseinsätze der Revolutionsgarde (IRGC) zuständig ist.
Irans Verteidigungsminister Mohammad-Reza Qarai Ashtiani sprach die Drohung gegen Israel am Mittwoch aus. Zuvor war sie bereits von den Sprechern sowohl des iranischen Regierungschefs Ebrahim Raisi als auch des Außenministers Amir Abdollahian geäußert worden. Sie wollen „Rache“ üben für den harten Schlag, den angeblich die israelische Armee der IRGC zugefügt hat. Ort, Zeit und Art der Vergeltungsmaßnahmen wurden nicht bekanntgegeben.
Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch behauptete der Sprecher der IRGC, Ramezan Sharif, dass die Islamische Republik bereits zuvor nach der Tötung ihrer Atomexperten „Rache“ an Israel genommen habe. Aber die israelische Regierung habe sich bisher geweigert, darüber zu berichten. Warum der Iran die Nachricht über die Racheaktionen bisher ebenfalls nicht veröffentlicht hatte, erklärte Sharif nicht.
Amir Saeed Irwani, Irans Botschafter bei den Vereinten Nationen, forderte in einem Brief den UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf, Israel für die Angriffe auf Razi Moussavi und andere „Militärberater“ Irans in Syrien zu verurteilen. In seinem Brief erwähnt er den Tod von zwei weiteren Mitgliedern der Quds-Brigade, nämlich Mohammad Ali Atai Shoorche und Panah Taghizadeh.
General Moussavi war ein Mitstreiter von General Qassem Soleimani, Kommandeur der Quds-Brigade und einer der wichtigsten Militärstrategen der Islamischen Republik. Er wurde im Januar 2020 bei einem US-Angriff in Bagdad getötet. Auch damals wollte die Islamische Republik groß angelegte Racheaktionen durchführen. Allerdings blieb es bei einem Raketenangriff auf eine Militärbasis der USA in der irakischen Hauptstadt.
Verwunderlich ist, dass sich Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei bisher nicht zu der Tötung geäußert hat. Nach der Ermordung von Soleimani hatte er sich sich sofort zu Wort gemeldet und Rache geschworen. Auch die libanesische Hisbollah hat bisher nur eine verbale Drohung gegen Israel ausgesprochen. Nach Meinung dieser als Terrorgruppe eingestuften Organisation hat Israel „eine rote Linie“ überschritten.
Israel hat wiederholt Stellungen der Quds-Brigade in Syrien angegriffen, um den Ausbau des militärischen Einflusses der Islamischen Republik dort zu verhindern. Israelisches Militär hat wie zuvor auch im Fall Razi Moussavi bekanntgegeben, dass es ausländische Medienberichte nicht kommentiert.
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