Mütter von getöteten Protestierenden im Iran vor Gericht

Am Mittwoch hat der Gerichtsprozess gegen zwei Mütter von ermordeten Teilnehmern der Proteste im Iran stattgefunden. Das berichtete der Rechtsanwalt Reza Shafakhah über X (ehemals Twitter). Ihm zufolge werden Mahboubeh Ramezani, der Mutter von Pejman Gholipour, und Rahimeh Yousefzadeh, der Mutter von Navid Bahboudi, „Mitgliedschaft in der Gruppe Complainant Mothers und propagandistische Aktivitäten“ gegen das islamische Regime vorgeworfen.

Der Rechtsanwalt erklärte, dass die Anhörung zu der gegen diese beiden „Complainant Mothers“ erhobenen Anklage am Mittwoch, dem 27. Dezember 2023, vor der Zweigstelle des Revolutionsgerichts in Shahriar, einer Stadt in der Provinz Teheran, stattgefunden habe. Laut Shafakhah warten die Angeklagten nun auf das Urteil des Gerichts.

Mütter, deren Kinder bei den Protesten der vergangenen Jahre im Iran getötet oder aus politischen Gründen hingerichtet wurden, nennen sich „Complainant Mothers“ und organisieren sich in Netzwerken, um „die Mörder ihrer Kinder zur Rechenschaft zu ziehen.“ Besonders nach den Protestwellen im Januar 2018 und November 2019 treten die Mütter der ermordeten Protestierenden öfter in der Öffentlichkeit auf.

Die Familien der bei den Protesten Getöteten sind ständig mit Drohungen und Einschüchterungen der Sicherheitskräfte konfrontiert. Der Staat versucht, sie zum Schweigen zu bringen und von der Verfolgung der Fälle ihrer Verstorbenen abzubringen.

Pejman Gholipour wurde am 16. November 2019 mit 19 Jahren in Andisheh, einer Vorstadt von Teheran, während der Proteste erschossen. Navid Bahboudi war 23 Jahre alt, als er am 17. November desselben Jahres in Ghods, einer Stadt in der Provinz Teheran, durch einen Kopfschuss getötet wurde.

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