Mohammad Rasoulof, Mostafa Al-Ahmad und Mostafa Tajzadeh verhaftet

Nachdem in den letzten Wochen zahlreiche Aktivist*innen bei den Protestaktionen der Lerher*innen und Renterner*innen in verschiedenen Städten des Iran verhaftet wurden, teilte am Freitag die staatliche Nachrichtenagentur IRNA mit, dass der international bekannte Regisseur Mohammad Rasoulof und sein Kollege Mostafa Al-Ahmad verhaftet worden sind. Fast zeitgleich wurde bekannt, dass Mostafa Tajzadeh, einer der bekanntesten islamischen Reformisten von Sicherheitskräften abgeholt und zu einem unbekannten Ort gebracht worden ist. 

Rasolulof und Al-Ahmad wird „Verbindung zur Konterrevolution“ vorgeworfen. Sie hätten versucht, „Hetze zu schüren und die psychologische Sicherheit der Gesellschaft zu gefährden“, schrieb IRNA.

Der Berlinale-Preisträger Rasoulof und Al-Ahamad gehörten laut IRNA zu den Initiatoren einer Erklärung, die von über 170 Filmschaffenden unterschrieben wurde. Darin waren die Sicherheitskräfte aufgefordert worden, die Waffen niederzulegen und „in den Schoss der Bevölkerung“ zurückzukehren. Die am 20. Mai veröffentliche Erklärung richtete sich gegen die gewaltsame Reaktion des Staates auf die Proteste, die nach dem Strutz eines Gebäudes in der Stadt Abadan mit 43 Toten stattfanden. Die Solidaritätsaktionen der Menschen mit den Opfern des Einsturzes waren in vielen Städten von den Sicherheitskräften brutal beendet worden.  

Der reformorientierte Politiker Mostafa Tajzadeh hatte sich in den sozialen Netzwerken zur Politik von Präsident Raissi kritisch geäußert. Er war in der Regierungszeit von Mohammad Khatami Stellvertretender Innenminister und saß später wegen seiner Kritik an das Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei sieben Jahre im Gefängnis. Zuletzt hatte er Khamenei aufgefordert, dafür zu sorgen, dass direkte Gespräche mit den USA möglich werden. Derzeit sind indirekte Atomverhandlungen zwischen Teheran und Washington ins Stocken geraten.

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