Kritik an Machtdemonstration der iranischen Polizei

Bilder eines öffentlichen Auftritts der Polizei in Teheran haben heftige Kritik ausgelöst. Die in den Sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos zeigen vermummte Beamte einer Spezialeinheit, die am Dienstag zwei Personen herumfahren und schlagen. Die beiden Männer, denen Vandalismus vorgeworfen wird, müssen sich selbst beschimpfen und rufen, dass sie ihre Taten bereuen würden.

Mit solcher öffentlichen Demütigung solle „das Gesindel gebrochen“ und die gesellschaftliche Ordnung bewahrt werden, so die Erklärung der iranischen Polizei. Nutzer*innen sozialer Netzwerke halten solche Zurschaustellung von Tatverdächtigen jedoch für menschenunwürdig. Sie könnten die Anwendung von Gewalt innerhalb der Gesellschaft normalisieren, heißt es in Kommentaren. Auch Medien reagierten am Mittwoch kritisch. Gewalt lasse sich nicht mit Gewalt verhindern.

In der iranischen Gesetzgebung sei die öffentliche Misshandlung von Beschuldigten nicht als Strafe vorgesehen, erst recht nicht von der Polizei, kritisieren auch Juristen in Sozialen Medien. Solche Handlungen seien strafbar.

Das ist nicht das erste Mal, dass die Polizei öffentlich Menschen demütigt. Ähnliche Bilder werden seit Jahren in den staatlichen Medien gezeigt. Damit versuche das iranische Regime, Angst zu schüren, um gesellschaftliche Unruhen im Keim zu ersticken, schreiben einige Nutzer*innen in den Sozialen Netzwerken.

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